Interview mit Rahel Abebe - Schwarz lodern die Flammen 1: Valentis Akademie

Morgen erscheint »Schwarz lodern die Flammen 1: Valentis Akademie«, das Debüt von Rahel Abebe! Ich freue mich total, dass ich Rahel und ihr Buch vorstellen darf!

Am 1. Mai erscheint dein Young Adult Fantasy Debüt »Schwarz lodern die Flammen 1: Valentis Akademie« im Selfpublishing. Welche Gedanken und Gefühle sind jetzt kurz vor dem Release besonders bei dir präsent?

Ich bin überglücklich! Der Schreib- und Veröffentlichungsprozess hat sich über Jahre gezogen, ständig haben sich mir neue Hürden und Hindernisse in den Weg gestellt. Ich habe manchmal daran gezweifelt, dass die Geschichte jemals das Licht der Welt erblicken wird. Aber es passiert endlich!

Daneben plagen mich ab und an auch pessimistischere Gedanken: Ich bin eine unbekannte Selfpublisherin, ich mache zu wenig Marketing, ich habe keinen Verlag hinter mir – wer wird mein Buch denn überhaupt finden, gar lesen?

Doch im Großen und Ganzen bin ich im Reinen mit mir: Ich gehe kleine Schritte, dafür mit viel Ausdauer! Ich werde meine Leser:innen finden :-)

Ich habe gelesen, dass der Ursprung der Idee schon 15 Jahre zurückliegt. Was hat sich von der ersten Fassung zu der jetzigen verändert?

Fast alles :D. Der personale Erzähler wurde durch die Ich-Perspektive ausgetauscht. Die Handlung ist dichter, das Tempo höher, der Stil bildhafter und leichter zu lesen. Auch der Figurencast ist diverser, das war vor 15 Jahren kaum Thema. Ich finde das Buch ist nun viel besser geworden ;-)

Welche Schlüsselwörter und Farben beschreiben deiner Meinung nach die Atmosphäre der Geschichte am besten?

Was für eine schöne Frage! Obwohl der Ton der Geschichte oft locker, ironisch, manchmal gar absurd ist, entscheide ich mich für Schwarz. Der Titel deutet es ja an. Unter der Oberfläche geht es um Themen wie Selbsterkenntnis, Selbsthass, Selbstakzeptanz. Die Protagonistin Kate will verstehen, warum ihr die Menschen mit so viel Hass begegnen. Dabei entdeckt sie die dunklen Abgründe ihrer Seele. Sie will ein guter Mensch sein, will all das Hässliche und Böse aus sich vertreiben. Doch ihre wahre Stärke, ihre Macht kann sich nur entfalten, wenn sie sich selbst akzeptiert und liebt.

Gibt es eine Stelle im Buch, die dich emotional so aufgewühlt hat, dass es dir beim Schreiben schwerfiel Realität von Fiktionalität zu unterscheiden?

Immer wenn es um starke Gefühle und Erkenntnisprozesse geht, stecke ich sehr, sehr tief in den Figuren. Ich empfinde zeitweise dann auch dieses Gefühl oder lerne etwas über mich.

Welche Themen und Botschaften würdest du dir vermehrt in der Buchwelt wünschen?

Ich bin sehr froh, dass Diversität und Mental Health Themen immer mehr Einzug in die Buchwelt halten. Was ich mir vermehrt wünsche, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Armut. So viele Menschen, besonders Kinder und Jugendliche, leiden darunter. Auch in Deutschland. Das macht etwas mit einem, ich weiß leider, wovon ich spreche.

Zum anderen wäre es schön, wenn auch andere Arten von Liebe neben der romantischen Liebe Aufmerksamkeit bekämen. Liebe zur Familie, zu Freunden, zu sich selbst zum Beispiel. Kate entwickelt große Gefühle für ihre Mentorin, die sich am ehesten als eine Art von familiärer Liebe erweist.

Ich liebe es, wenn Klischees gebrochen und auseinander genommen werden - genau das verspricht deine Geschichte! Welche Klischees nerven dich in der Buchszene am meisten?

Hm, ob das ein Klischee ist, kann ich gar nicht genau sagen, aber was mich in der Buchszene nervt, ist, dass Geschichten in Tropes und andere zielgruppenspezifische Häppchen aufgedröselt werden. Ich weiß, ich weiß, ein Buch ist ein Produkt ist, das vermarktet werden muss. Ich habe ja selbst einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund.

Aber ein Buch ist für mich auch Kunst und Kunst sollte frei sein. Frei von Erwartungen und Grenzen. Voller Überraschungen. Literatur darf den eigenen Horizont erweitern. Zugang zu Themen, Figuren, Denkweisen eröffnen, die mir unbekannt sind und die mich herausfordern.

Was wünschst du dir für dein Debüt?

Dass es die passenden Leser*innen findet und dass die dann ganz viel Spaß an der Geschichte haben!

Liebe Rahel, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast. Ich wünsche dir einen wunderschönen Buchgeburtstag und alles Liebe für deine Geschichte!

Und für euch gibt es jetzt noch den Klappentext:
„Die Welt hasste mich. Das wusste ich seit siebzehn Jahren, drei Monaten und sechseinhalb Stunden.“
In der Schule gemobbt, von den Eltern schikaniert - Kates Leben ist die Hölle. Ihr einziger Trost ist die Stimme in ihrem Kopf, die sie schon immer begleitet.
Als ihr eigener Vater sie angreift, wird Kate plötzlich von einem wildfremden Jungen gerettet. Noch verrückter, die Stimme in ihrem Kopf ist real und gehört einer Frau! Und die macht ihr gemeinsam mit dem Jungen ein unglaubliches Angebot: Kate kann all ihren Problemen, sogar ihrer ganzen Welt den Rücken kehren - sofern sie in einer Parallelwelt die Ausbildung zur Weltenwandlerin besteht.
Doch das ist gar nicht so leicht, wenn man die schlechteste Rekrutin ist, die die Valentis Akademie jemals gesehen hat …