Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass Wickham Foster ein Arsch ist. Zumindest für Georgiana Darcy. Denn dank ihm ist ihr Ruf an der Pemberly Academy vollkommen ruiniert. Kein Wunder also, dass ihr bei der Rückkehr an das Eliteinternat von allen Seiten Misstrauen entgegenschlägt. Und dann ist da auch noch ihr Bruder Fitz, der Georgie wie ein Helikopter umkreist. Einzig der charmante Avery scheint sie nicht zu hassen. Ganz klar, Georgie braucht einen Plan: Sie muss allen beweisen, dass auch sie eine perfekte Darcy sein kann. Doch das ist leichter gesagt als getan …
Quelle: Loewe Verlag
Der Aufbau der Geschichte ähnelt vielen anderen Jugendbüchern. Es gibt einen großen Familienzwist, die Protagonistin wird von einer Pechsträhne verfolgt und fasst daraufhin einen ultimativen Plan, um alles wieder ins Reine zu bringen. Diesen möchte sie mit der freundlichen Unterstützung des Good Guys umsetzen. Drumherum gibt es noch die üblichen Highschool-Dramen, die ihr zusätzliche Steine in den Weg legen.
Immerhin kommt die Geschichte ohne das gegenseitige Bashen von Frauen aus, was mich immens erleichtert hat. Das hätte ich zwischen der ganzen toxischen Männlichkeit echt nicht gebrauchen können.
Georgiana hat schädliche Denkmuster und Verhaltensweisen, die ihr zum Teil selbst bewusst sind. Trotz aller Bemühungen schafft sie es kaum die Fesseln zu lösen und verfällt immer wieder in alte Muster. Das hat die Autorin absolut verständlich dargestellt.
Sie strengt sich so an, den anderen zu gefallen, ohne einmal auf ihr eigenes Herz zu hören. Es hat mich echt gewurmt, dass sie den Männern, die ihr nicht ein Fünkchen Anstand und Respekt entgegenbringen, beweisen möchte, dass sie wertvoll genug ist, um geliebt zu werden. In diesen Momenten hätte ich sie gerne gleichzeitig geschüttelt und unterstützt. Wie kann man ein so junges Mädchen nur sich selbst überlassen?
Mein Lichtblick in diesen Momenten war Avery. Seine ruhige und unvoreingenommene Art hat jedes Mal mein Herz erwärmt.
Die Handlung drehte sich eine Zeit lang im Kreis und es stockte in der Weiterentwicklung. Trotz all der Fehlentscheidungen und über die Stränge schlagen, fasste Georgie sich ein Herz und fing an sich selbst und ihr Verhalten zu reflektieren. Ich fand es schön, dass sie den Mut fasst auf die Menschen zuzugehen und trotz aller Widrigkeiten nie ihre Entschlossenheit verliert.
Ihr Bruder Fitz blieb für mich völlig im Hintergrund, immer kritisch und ohne Zugang zu seinem Charakter oder seinen Gefühlen. Der seiner Schwester nicht zuhört, geschweige denn für sie einsteht. Im Gegenteil! Bei jedem Treffen stößt er sie noch mehr von sich und gibt ihr das Gefühl, sie wäre seine Zeit nicht wert. Da musste ich des Öfteren tief durchatmen, um ihm nicht auf seine hübsche Nase zu schlagen. Den Grund der Entfremdung der zwei habe ich nicht verstanden und blieb auch bis zum Ende nicht nachvollziehbar für mich.
Fazit: Amanda Quain erzählt in »Skandal & Vorurteil« von toxischen Verhaltensweisen, dem Zerbrechen von Beziehungen und dem Lösen von Denkmustern. Inmitten all der Dramen, fand ich die Entwicklung von Georgie verständlich gezeichnet.
Ebenfalls rezensiert von Mandys Bücherecke
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 3. November geht es um: Geschichten, die dich geprägt haben
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