Fünf Jahre lang haben Vincent und Macey nicht mehr miteinander gesprochen. Fünf Jahre, in denen aus besten Freunden Fremde geworden sind, die sich auf den Schulfluren aus dem Weg gehen und ihre gemeinsame Vergangenheit gekonnt ignorieren. Doch als Vincents Mutter spurlos verschwindet und er rätselhafte E-Mails von einem anonymen Autor erhält, findet die Funkstille ein Ende. Denn in der Geschichte, die Vincent zugeschickt bekommt, scheint es nicht nur um ihn zu gehen … Gemeinsam machen er und Macey sich auf die Suche - nach dem Autor, ihrer verlorenen Freundschaft und einem Zuhause in all den Zwischenräumen.
Quelle: Arctis Verlag
Amani Padda hat eins der eindringlichsten, gefühlvollsten und ausdrucksstärksten Jugendbücher geschrieben, die ich je gelesen habe. Sie hat ein Gespür für die richtige Portion an Tragik, Humor, Rohheit und Charme. Die Worte sind intensiv, voller Sehnsucht, fast flehentlich und setzen die richtigen Impulse, um sämtliche Gefühle in mir aufzurütteln.
Macey ist wie eine Flut aus Einsamkeit, versteckt hinter guten Noten. Sie badet in Verdrängung, Schuldgefühlen und Zweifeln. Dabei ist sie so unglaublich authentisch in ihrem Handeln, ihren Gedanken und ihrem Schmerz. Sie kann ihre ganzen Emotionen kaum benennen, geschweige denn dem Sturm der Gefühle standhalten.
Und dann kommt Vincent und mit ihm all die verdrängten Erinnerungen, die Sehnsucht und die Lücke seines Fehlens. Er bringt seine ganz eigenen Wünsche, Hoffnungen und die harten Kanten des Kummers mit sich. Zwischen dem Drang nach Anerkennung und Erfolg gerät die Frage seiner Identität immer weiter an die Oberfläche. Gefangen innerhalb der Erwartungen seiner Mutter sich anzupassen und dem Verlangen seine Geschichte kennenzulernen, verliert er sich in seinen Ängsten.
Amani Padda spinnt ein Rätsel aus Vergangenheit, Freundschaft, Identität, Selbstzweifeln und Trauer. Die Reise mit Macey, Vincent, Charlie und Rin hat mir nicht nur Spaß gemacht, sie fühlte sich auch aufregend und bedeutend an. Mit jeder Seite öffneten sich ihre Herzen weiter und fanden den Weg zu sich selbst.
Ich bin zerbrochen an den Worten, zersplittert an den Klippen aus Hoffnung und Verzweiflung. Es geht um intensive Verarbeitung von Trauer, Schmerz und Not. Umwoben von einer Geschichte, die sie aufeinander zu führt und ihnen einen Anker in all den stürmischen Emotionen ist.
Fazit: »Und dazwischen [irgendwo] wir« ist eine Kostbarkeit. Amani Padda schreibt in all den bunten, grauen und dunklen Facetten der Gefühle und hinterlässt Wärme und Zuversicht im Herzen.
Das Buch enthält eine Content Note!
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