Lin ist die Tochter des Kaisers und Erbin des Phönixreiches. Ihr tyrannischer Vater jedoch versklavt seine Untertanen und erschafft schreckliche Monster - mithilfe der geheimnisvollen Knochensplittermagie. Doch die Gabe, diese zu wirken, hat Lin durch eine Krankheit verloren, und seitdem versucht ihr Vater, sie als Thronfolgerin zu entmachten. Gefangen in einem Palast voller Geheimnisse und verschlossener Türen will Lin heimlich die Knochensplittermagie wiedererlernen - um ihren grausamen Vater und seine entsetzlichen Kreationen zu stoppen. Doch als die Revolution die Tore ihres Palastes erreicht, muss Lin entscheiden, ob sie ihr Geburtsrecht einfordert - oder ihr Volk rettet.
Quelle: Penguin RandomHouse
Andrea Stewart hat mir eine gewaltige Welt, voller fantastischer Elemente und mystischen Kreaturen geboten. Ihr Schreibstil ist komplex und temporeich, das Worldbuilding überwältigend, die Charaktere vielschichtig und mit scharfen Kanten. Dies toppt sie mit einer raffinierten Handlung und Ideen, die genauso faszinierend, wie entsetzlich sind. Sie schreibt brutal und gnadenlos, ohne die Schönheit zwischen den Zeilen zu verlieren.
Die Geschichte bietet mehrere Handlungsstränge, die langsam aufeinander zulaufen oder in Verbindung miteinander stehen, jedoch jeder für sich eine komplett andere Sichtweise erzählt und aufbaut.
Mit Lin habe ich die inneren Eindrücke des Palastes erlebt, die drückende Stimmung, den Zorn des Kaisers und das Kribbeln der Schatten auf der Haut gespürt. Mit Jovis musste ich die Auswirkungen auf die Menschen außerhalb der Palastmauern tragen, jeden Tag ums Überleben kämpfen und den Gefahren trotzen. Aber es gibt noch andere Personen, die Rache üben und den Kaiser stürzen wollen. Das Geflecht aus Lügen und Verrat droht aufzubrechen und alles mit sich zu reißen.
Sie alle sind vielfältige Charaktere, mit verschiedenen Antrieben und Lebenssituationen, trotzdem bleiben sie nahbar, emotional, leidenschaftlich und impulsiv.
Die hübsche Fassade des Palastes lenkt kaum von dem grausamen Herrscher im Inneren ab. Mit jeder Seite krochen böse Vorahnungen auf mich zu, schlängelten sich um mein Herz und zerquetschen es in einem unerwarteten Moment. Die kleinen Freuden wurden immer wieder von bösen Schatten überlagert oder erstickten das Glück, bevor es richtig erblühen konnte.
Und trotz all dieser Grausamkeit, der mystischen Türen und der kalten Blicke ihres Vaters, entfacht eine ungeahnte Leidenschaft in Lin. Ihre Entwicklung hat mich mitfiebern lassen. Anfangs noch kleingehalten und still, erwacht in ihr ein inneres Strahlen. Und mit jeder Handlung ihres Vaters schreckt sie mehr und mehr vor ihm zurück. Bis sie sich in einem unerbittlichen Kampf um Anerkennung, Liebe und den verlorenen Erinnerungen ihrer Kindheit wiederfindet und entscheiden muss, was für ein Mensch sie sein will.
Die Autorin hat mich unheimlich begeistert! Zwischen Rätseln, mystischen Türen, der geheimnisvollen Knochensplittermagie und den Wegen der verschiedenen Protagonist*innen, war es mir kaum möglich das Buch aus der Hand zu legen.
Fazit: »Der Knochensplitterpalast - Die Tochter« ist eine eindrucksvolle Geschichte. Andrea Stewart schafft es ein komplexes Wordbuilding, mit fantastischen Elementen, einem mysteriösen Setting und vielschichtigen Charakteren zu verbinden. Ein starker Auftakt und ein absolutes Highlight!
Ebenfalls rezensiert von Letterheart | Eule und Buch | Chillys Buchwelt
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