Alissa arbeitet neben dem Kunststudium als Tätowiererin. Als Simon das erste Mal vor ihr steht und ein Cover Up möchte, sich aber weigert von ihr tätowiert zu werden, sieht sie in ihm einen sexistischen Mistkerl. Dabei ist es ihm nur ultra peinlich sein missglücktes Tattoo vor ihr zu zeigen.
Als die beiden sich näher kennenlernen, ist da mehr als ein aufregendes Knistern. Hat die aufkeimende Zuneigung zwischen Alissa und Simon eine Chance neben der Familie, den eigenen Sorgen und ihren verletzten Herzen?
Anya Omah hat einen gefühlvollen, humorvollen und unglaublich fesselnden Schreibstil, dass es mir vorkam, als hätte ich Seiten überblättert, so schnell habe ich die Geschichte inhaliert. Es war so einfach mich nach Hamburg zu denken und die Atmosphäre in mir aufzunehmen. Die Dialoge haben Kopfkino verursacht, die Charaktere konnten sich in meinen Gedanken einnisten und Alissa und Simon haben in mir Herzkribbeln ausgelöst.
Es war ein unheimlich schönes Feeling. Ich wollte mit Alissa durch die Pfützen springen, mich mit ihr die Stufen von Hamburg hinauftragen lassen, in Highheels tanzen bis die Füße schmerzen und der nächste Morgen anbricht. Ich wollte mit ihr ausgelassen lachen, singen bis die Stimme versagt und meine Arme um sie schlingen.
Die unkomplizierte Freundschaft zwischen Calla, Leo und Alissa habe ich abgöttisch geliebt, genauso wie ihre beiden Freundinnen denken, reagieren, trösten und reflektieren. Ich habe mich herzlich aufgenommen gefühlt und hätte niemals freiwillig die WG und das Buch wieder verlassen.
Alissa ist so eine coole Socke und ich liebe es! Würde sie vor mir stehen, ich würde sie anbeten. Für ihre Sprüche, für ihre Art über alles nachzudenken, für ihre Kreativität und ihren Sonnenschein. Für ihre Traurigkeit, ihre Gefühle, wenn es um die Familie geht und ihre Enttäuschungen. Für all die Nuancen in ihrem Sein, den Schmerz in ihrer Seele, die glücklichen Momente, die tiefen Einblicke in ihr Herz.
Alissas Geschichte hat mich aufgewühlt und gleichzeitig habe ich in ihr so viel Stärke und Mut gesehen, so viel Lichtblicke und Hoffnung. Auch wenn sie viel zu lernen hat, wenn sie oft über ihre eigenen Füße stolpert. Denn hinter der jungen Frau mit der selbstbewussten Ausstrahlung, verbirgt sich eine sehr verletzliche und traurige Seite. Alissas Pinselstriche haben sich auf meiner Haut und in meinem Herzen verewigt.
Die knisternden Momente zwischen Simon und Alissa waren aber nicht das einzig prickelnde an der Geschichte. Ich war positiv überrascht von Simons direkter und ehrlicher Art. Seiner klaren Position und dass er keine Konfrontation scheut, aber Alissa gleichzeitig Freiraum lässt. Keine Spiele, keine Manipulation.
Was ich am Ende noch anmerken möchte, weil es mich einfach nicht loslässt: Simon bekommt ein sehr großflächiges Cover-Up Tattoo auf der Brust, fällt in der einen Sitzung fast vom Stuhl wegen der Schmerzen, kann aber am selben Abend Alissa fest an seine Brust drücken. Und auch die Tage danach gibt es keinen Schmerz, keine Empfindlichkeiten bei Berührungen etc.
Fazit: Ich konnte in »Regenglanz« von Anya Omah mit Alissa und Simon ganz viele Marmeladenglasmomente sammeln. Mein Herz platzt von all den gesagten Worten zwischen den Zeilen, den Emotionen und der warmen Atmosphäre. Eine Geschichte, die mich nicht mehr so schnell loslassen wird!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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