Sorak weiß nicht mehr wem er trauen soll: der hellen oder dunklen Seite? Seinen Freunden oder seinen Feinden?
Doch wer ist sein Freund und wer will nur an seine Kräfte gelangen? Mit neu gefasstem Mut begibt er sich allein auf die Reise in seine Vergangenheit und möchte zwischen Stille und Ruhe eine Entscheidung über sein weiteres Leben treffen.
Achtung, Achtung! Dies ist der zweite Teil und sollte nicht ohne den Vorgänger gelesen werden. Verwirrungen, Kopfkratzen und ratloses Schulterzucken könnten als Nebenwirkung auftreten! Wenn ihr meine Rezension zum ersten Teil »Der fünfte Magier - Schneeweiß« lesen wollt, klickt bitte hier.
Wer nur die Rezension (ohne Störung von Smaragd) lesen möchte, für den geht es hier entlang.
»Hi, mein Name ist Smaragd.
Es ist eine Weile her, seit ich euch das letzte Mal gesehen habe.
Ich hatte schon Sorge, dass ihr mich vergessen könntet! Unter all den Büchern, Fabelwesen und Drachen steche ich zwar hervor, aber wer weiß, was eure schlechten Gedächtnisse machen, während … «
*Räusper*
»Ähm, ich schweife ab. Sicher erinnert ihr euch an meinen Charme und meine Eleganz, die alles und jeden überstrahlt hat. Wäre da nicht dieser miesepetrige Sorak aufgetaucht und hätte die schlechtesten Seiten in mir zum Vorschein gebracht!
Naja, ich will nicht so sein. Er hat ein gutes Herz, zwar störrisch und stur, aber auch gut.«
*Räusper*
»Was störst du mich in meinen innersten Gesprächen, Wicht?«
»Das ist meine Rezension, in der du gerade rumfuschst.«
»Genau! Und sie verdient meine Aufmerksamkeit, denn ich habe in deinen Gedanken genau gelesen was du nun vorhast zu schreiben und ich will ...«
»Smaragd!«
»Was denn? Es ist wichtig, dass ich dir beistehe! Ich war immerhin dabei!«
*Grummel* »Ich würde gerne selber über die Erlebnisse berichten.«
»Na gut, na gut. Ich fliege ja schon. Aber wenn du nicht weiter weißt, oder explizite Fragen hast, dann kann ich dir nicht mehr helfen.«
Ich überlege angestrengt. »Okay, ich nehme das in Kauf.«
Smaragd wirft mir noch einen letzten Blick zu, dann schwingt er sich über die Kante meines Fensters und schießt davon. Ich seufze, reibe mir die Schläfen und fange an zu tippen. Nach einer Weile knurrt mein Magen und ich beschließe mir Kekse zu holen.
Es raschelt leise. »Ist sie endlich weg?«
Smaragd klettert vorsichtig über liegende Bücher, einen Karton und weicht einer Pflanze aus. Seine Krallen fahren über die Tastatur.
»Ich übernehme nur ganz kurz, während sie weg ist … Schließlich sollen meine Gefühle authentisch bleiben und wer würde das besser machen, als der Beschriebene selbst?«
Zum Glück hat sich meine Autorin gesputet und nun kann das Abenteuer endlich weiter gehen.
Wer mich im ersten Teil unserer Reise bestaunen durfte weiß, wie unbefriedigend das Ende war! Ich meine: Hallo? Lässt die kleine Ratte von Sorak mich einfach stehen und geht seiner Wege, um sein »Inneres« zu finden? Ernsthaft!
Und was ist mit mir? Hat er sich jemals gefragt, wie es mit mir weiter gehen soll?
»Smaragd!«
»Ich bin schon weg!«
So, da ich nun alleine bin – vielleicht? - möchte ich euch endlich berichten, wie mir Der fünfte Magier – Pechschwarz gefallen hat. Denn tatsächlich ist meine Meinung zum ersten Band fast ein Jahr her und ich hätte es mir nicht nehmen lassen, auch diesen zu lesen.
Ganz anders als der erste Teil
Wer meine Rezension kennt, der weiß, dass ich einige Kritik an Sorak und Smaragd hatte. Oft habe ich einfach gedacht: Was für ein Kindergarten. Ihr könnt euch also meine Anspannung vorstellen und meine Erwartungen, die ich bei der Fortsetzung hegte.
Was soll ich sagen? Wow! Christine Weber hat mich überrascht. Die Atmosphäre zwischen den beiden ist eine ganz andere. Sie sind ernster, gehen tiefer in sich und denken über ihre Rolle nach. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl mit Sorak mitfiebern zu können, ihn zu verstehen und ganz bei ihm zu sein. Der Prozess geschah schleichend, aber bald hatte der kleine Magier sich in mein Herz gestohlen.
Zeit sich zu entfalten
Vorher innig vereint, gehen Sorak und Smaragd plötzlich getrennte Wege. Dabei muss Sorak zu sich selbst finden und trifft dabei auf neue und alte Gesichter. Seine Emotionen und Gefühle kamen endlich auch bei mir an. Obwohl der Anfang recht ruhig ist, habe ich viel mehr Einblicke zu Sorak und seinem Zwiespalt bekommen. Seine Reise führt ihn mitunter durch karge Länder, in gefährliche Gebiete und zu bekannten Freunden. Er lernt mehr über die Welt, die Magie und über seine Kräfte kennen. Und irgendwann natürlich auch über sich selbst. Mit Mut und Vertrauen stellt er sich seinen neuen Aufgaben und wächst über sich hinaus.
Auch die anderen Charaktere treffen neue Entscheidungen, bleiben nicht in ihrem Muster und überraschen mit ihrem Auftreten. Sie ließen sich greifen, hatten mehr Tiefe und die Emotionen und Handlungsweisen konnte ich viel leichter nachvollziehen.
Atmosphärisch und düster
Bei diesem Band steht, passend zur Geschichte, auch die Dunkelheit im Vordergrund. Die Stimmung war atmosphärisch, sodass ich viel mehr in die Handlung hineinfühlen konnte. Aber mir kam es nicht nur düster vor, nein, auch ernster und realistischer.
Auch werden Hintergründe aufgedeckt, offene Handlungsstrenge geschlossen und neue offenbart.
Der alles entscheidende Kampf
Ab dem ersten Teil wussten wir, dass es auf einen finalen Kampf hinauslaufen würde. Diesen bekommen wir auch. Es hagelt Action, spannende Flugszenen, Tricksereien und Täuschungen. Dabei werden Freundschaften auf die Probe gestellt, neuer Mut und Vertrauen gefasst. Und oben drauf werden die Szenen immer mal wieder mit Überraschungen gewürzt.
Ein kleines fiesen Stimmchen
Oh, wow! Dieses Ende! Natürlich werde ich euch nicht sagen, wie es endet, aber ich kann euch verraten, dass es mich umgehauen hat. Es gibt nochmal Wendungen und Überraschungen, die ich gar nicht mehr kommen sah. Denn die Autorin führt uns durch Möglichkeiten, die ich nicht im Entferntesten in Betracht gezogen hätte. Hut ab vor diesem gebührenden und spannenden Abschluss!
Schreibstil
Diese düstere Stimmung und der damit verbundene Schreibstil haben mir sehr zugesagt. Ich finde hier kommt Christine Webers Talent viel mehr zum Vorschein. Sie hat eine Welt erschaffen, die ohne eine romantische Liebesgeschichte auskommt, aber trotzdem über Freundschaft, Zuversicht, Hoffnung und Mut berichtet. Sie schafft es einen auf diese Reise mitzunehmen, an sich selbst und den Charakteren zu zweifeln und nie zu wissen, wem man sein Herz schenken soll.
Fazit: Mit dem Finale ist Christine Weber ein gebührender Abschluss gelungen, den ich gerne gelesen habe. Die Stimmung und Atmosphäre in »Der fünfte Magier - Pechschwarz« ist eine ganz andere, viel düsterer und ernster. Ich war überrascht von den Wendungen, den Charakteren und den Zwiespälten, die die Autorin gesät hat. Bis zum Ende hin hält sie die Spannung aufrecht und zeigt immer wieder neue Möglichkeiten auf.
Obwohl ich vom ersten Teil nicht ganz überzeugt war, macht es der zweite wieder wett und ich bin mehr als froh, dass ich ihm eine Chance gegeben habe.
»WAS? Warte, warte! Hier kann die Rezi noch nicht zu Ende sein!«
»Smaragd, welch Überraschung. Du bist immer noch da.«
»ERNSTHAFT? Das kannst du doch nicht so stehen lassen!«
Ich reiche Smaragd einen Keks und zwinkere ihm zu.
»Tja, ich stecke wohl wie Miss Autorin voller Überraschungen!«
Ebenfalls rezensiert von Inas Buecherregal
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 3. November geht es um: Geschichten, die dich geprägt haben
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