Sari ist eine Achtzehnerin und muss sich somit dem Lauf der Götter stellen, um in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Bis dahin bleibt sie ein Phantom, ohne Namen und Identität.
Sollte sie The Run bestehen, die vier Reiche der Götter durchqueren und den Prüfungen standhalten, dann darf sie endlich ein freies Leben führen. Doch ihr größtes Geheimnis muss sie tief in ihrem Herzen verschließen.
Wird sie es schaffen den Monarchen zu überlisten und The Run zu bestehen?
Sari ist allein auf sich gestellt. Ihr Vater leidet seit dem Tod ihrer Mutter so sehr, dass er sich nicht um Arbeit oder Essen sorgen kann. Doch als Phantom ist es Sari nicht gestattet einen Namen zu tragen und Geld zu verdienen. Heimlich nimmt sie Aufträge an, prügelt vom Weg abgekommene Söhne weich und versorgt ihre übrig geblieben Familie. Doch sie weiß, dass ihr The Run bevorsteht und sie nicht länger bleiben kann. Und ihr größtes Geheimnis darf niemals ans Licht kommen!
Wird sie die Prüfung der Götter bestehen, den Monarchen täuschen können und die schützen, die sie liebt?
Von der Idee her ist »The Run. Prüfung der Götter« wirklich richtig genial. Mir haben die göttlichen Vorgeschichten, ihre Handlungen und das, was sie erschaffen haben, sehr gefallen. Für mich hätten es sogar noch mehr Hintergründe zu den einzelnen Göttern geben können. Noch mehr Wissen, das verschütt gegangen ist und nur darauf wartet, dass ich es entdecke!
Dana Müller-Braun hat mich sehr an diese interessante und spannungsgeladene Geschichte gefesselt. Ich mochte die einzelnen Settings, die vier unterschiedlichen Reiche der Götter, die Prüfungen und was diese einem Menschen abverlangen. Ich wurde in eine Welt voller Macht und Gier entführt, die durch einen Monarchen regiert wird, der voller Grausamkeit herrscht.
Die Handlung wechselt von emotional zu actionreich. Sie erzählt von Zweifel und Hoffnungen, von der Liebe und der Bedingungslosigkeit.
Was ich interessant fand, ist, dass Saris Schwäche und ihre geringe Belastbarkeit sehr herausgearbeitet wurde. Dass sie viel geweint, sich in ihren Emotionen verloren hat und immer wieder als Schwächling tituliert wurde. Das Zugeben ihrer Schwächen ist durchaus nichts schlechtes, sondern positiv hervorzuheben. Ich fühlte mich Sari viel näher, sie wirkte authentischer, wenn man bedenkt, was sie alles durchstehen musste. Nicht nur körperlich wird sie auf eine harte Probe gestellt, sondern auch psychisch. Sie schützt so vieles in ihrem Leben, dass sie gar nicht mehr weiß, wie es ist, sich selbst zu beschützen und zu achten.
Sari muss sich in dieser Welt, dieser Geschichte erst selbst noch finden. Viele Dinge, von denen sie ein Leben lang ausgegangen ist, werden ihr plötzlich genommen. In The Run verliert sie fast sich selbst und wird doch mit jedem Tag stärker. Die Autorin hat mit Sari eine junge Frau erschaffen, die Mut ausstrahlt und doch nach Außen sehr viel zarter ist. Die ihre Stärke auch in ihren Schwächen findet.
Die Kritik, die ich habe, bezieht sich auf das Hin und Her zwischen den Charakteren. Vertrauen, Misstrauen, Sorge, Hass, Verrat, Zweifel, Hoffnung und all dies wieder auf die Probe zu stellen. Ein solches Durcheinander an Gefühlen und so starke Schwankungen von Vertrauen zu Misstrauen, dass ich selbst kaum noch hinterher kam. Zwar hat vieles seine Gründe in dieser Geschichte und ich verstehe den Zwiespalt von Sari sehr, trotzdem hat es mir nach einiger Zeit keinen Spaß mehr gemacht so Hin und Her geworfen zu werden zwischen den Charakteren und ihren wechselnden Emotionen.
Das Ende kam dann sehr schnell, den Kampf fand ich etwas verworren und es ist alles noch nicht so ganz abgeschlossen. Ob es noch eine Fortsetzung geben wird, die auch ein bisschen mehr auf die Hintergründe eingeht?
Fazit: Mit »The Run. Prüfung der Götter« hat Dana Müller-Braun eine rasante und spannende Geschichte geschrieben, die mit Magie, Göttlichkeiten und einem erbarmungslosen Lauf punkten kann. Die Idee war richtig genial, auch wenn ich mir noch mehr Hintergründe über die Götter gewünscht hätte und die Charaktere mich manchmal mit ihrem Hin und Her in die Verzweiflung getrieben haben.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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