David Levithan - Ryan und Avery

Ich musste mich erst an den Erzählstil von David Levithan gewöhnen, da dieser leicht distanziert zum Geschehen war. Anfangs fiel mir dies sichtlich schwer, weil ich die Emotionen kaum wahrnehmen konnte und mir Außen vor vorkam.

Ryans und Averys Geschichte wird in 10 Dates erzählt und nach und nach eröffneten sie mir ihre leichte Schüchternheit, die vielen liebevollen Momente, die spaßigen, wie ernsten Gespräche und die Albernheit, die sie miteinander teilen und die absolut bezaubernd war. Mit jeder Seite mehr verflog mein Gefühl der Distanziertheit und wich grenzenloser Hingebung für diese beiden Jungen, die erst so kurz füreinander schwärmen und doch so vertraut und respektvoll miteinander umgehen.

David Levithan portioniert in jedem Date süße Gesten, Unsicherheit, Lachen, Vertrautheit, Outings, Krisen, Ablehnung, Zurückweisung, Queerfeindlichkeit, Angst und Zwiespälte.

Es gibt immer wieder Hürden, die schwer auf der Wohlfühlatmosphäre lasten und die eigentliche Leichtigkeit, die zwei junge Menschen bei der ersten Verliebtheit verspüren sollten, untergräbt. Trotz all der Widerstände und familiärer Probleme, haben Ryan und Avery mich glücklich gemacht, mich mit ihren kindlichen Spielereien zum Lächeln gebracht und aus den bedrückenden Situationen herausgeholt.

Fazit: Nach Startschwierigkeiten konnte ich mich der Geschichte von »Ryan und Avery« öffnen und all die Emotionen auf mich einprasseln lassen. David Levithan trifft dabei einen sanften Ton, der berührt.