Maia Tamarin ist eine begnadete Schneiderin, ihr größter Traum ist es für den Kaiser zu nähen. Aber als Frau darf sie das Handwerk nicht ausführen.
Als ihre Familie unerwarteten Besuch bekommt und der Mann des Hauses zum Kaiser gebracht werden soll, um sein Schneider zu werden, beschließt sie, dass ihre Chance gekommen ist. Als Junge verkleidet macht sie sich auf den Weg in den Palast, doch ihr steht erst ein Wettbewerb bevor, bei dem sie ihr ganzes Können beweisen muss.
»Atemberaubend«, sagt die Booklist.
»Atemberaubend, bezaubernd, magisch«, sage ich.
Ich war von der ersten bis zur letzten Seite von der Magie, der Welt und den Charakteren gefesselt.
Maia ist ein Mädchen, das alles für ihre Familie tun würde. Als der Kaiser den Herrn des Hauses Tamarin zu sich bestellt und ihr Vater und ihr Bruder die Stelle nicht antreten können, beschließt sie kurzerhand, dass sie für ihre Familie reisen wird. Sie lässt sich demütigen, rumschubsen und bleibt trotzdem standhaft und versucht immer ihr Ziel im Augen zu behalten.
Maias Nähkünste, ihre Kreativität, ihre eiserne Disziplin haben mich beeindruckt. Sie ist ein mutiges Mädchen, dass die Gefahr nicht scheut und so lange an ihren Träumen webt, bis sie Wirklichkeit werden.
Die Reise durch die Welt, die Herausforderungen, die sie bestehen muss, verändern das junge Mädchen zu einer jungen Frau. Sie lernt viel über sich selbst, über die Götter, über Geschichten aus der alten Zeit und dass in ihnen mehr Wahrheit steckt, als sie dachte.
Mir hat vor allem Edan der Zauberer gefallen. Seine geheimnisvolle, schroffe Art. Sein Auftauchen aus dem Nichts, sodass man vor Schreck den Tee verschüttet. Seine schelmischen Augen, seine Neckereien und den unterschwelligen Witz. Er ist mir von einem Mysterium zu einem Freund geworden und ich habe ihn mit jeder Seite noch mehr liebgewonnen.
Auch Lady Sarnai ist mir im Gedächtnis geblieben. Ich bin gespannt auf ihre Geschichte und die Zukunft, die für sie bereit steht. Auch wenn sie nicht vor Charme sprüht, so habe ich das Gefühl, dass ihr noch mehr Platz in der Welt eingeräumt wird und wir noch längst nicht alles gesehen haben. Dass sie ihr wahres Gesicht bisher im Schatten gehalten hat und nur darauf wartet in die Sonne zu treten.
Genauso geht es mir mit dem Kaiser. Seine Auftritte waren begrenzt und haben doch einen Eindruck hinterlassen. Ob dieser gut oder erschreckend war, kann ich noch nicht in Worte fassen.
Elizabeth Lim hat einen wundervollen Schreibstil, der sofort in die Welt entführt. Magisch angehaucht, mit viel Witz, spannenden Wendungen und einer starken, wie mutigen Protagonistin. Sie spinnt alte Geschichten neu und ich habe mich in ihrer Erzählweise verloren, den Legenden gelauscht und den Funken gespürt.
Ich mochte den Prunk und die Magie. Die Poesie in den Worten, die Sprachgewalt und die Gefühle, die sie mir übermittelt hat. Aber auch die Bodenständigkeit von Maia, ihren Fließ, ihren Willen und ihr Durchhaltevermögen. Sie ist so viel mehr als eine junge Frau, die ihren Träumen nachjagt.
Maia sprengt die Rollenverteilung und riskiert ihr Leben, obwohl auf ihre Tat der Tod steht. Sie tut es aus Liebe, Ehre und weil sie zeigen will, dass Frauen genauso viel Wert sind wie Männer. Dass auch sie mehr können, als hübsch auszusehen.
Fazit: Elizabeth Lim hat mit »Ein Kleid aus Seide und Sternen« einen umwerfenden und wunderschönen Roman erschaffen, der mich auf eine mystische Reise mitgenommen hat. Ich fühle immer noch das Nachbeben der geheimnisvollen Welt. Sie hat eine magische Geschichte gewebt, mit Sternen bestickt, mit Gefahren gesäumt, mit Liebe zum Leben erweckt und mich damit verzaubert. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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