Sich niemals wieder verlieben...
...das hat sich Manda geschworen, nachdem sie von ihrer ersten großen Liebe verlassen wurde. Seit diesem Tag sind vier Jahre vergangen. Und es geht ihr gut. Wirklich, wirklich gut. Selbst wenn sie seit einer Ewigkeit keinen Pinsel mehr in die Hand genommen hat. Selbst wenn sie Dates aus Prinzip meidet. Selbst als sie bei einer ArtNight auf Émil trifft. Émil, den Künstler. Émil, der so frei ist, wie Manda es immer sein wollte. Émil, der sie mit einem Mal alles wieder fühlen lässt …
Quelle: Loewe Intense
Gabriella Santos de Limas poetischer Schreibstil geht direkt ins Herz. Ihre Worte sind melancholisch und leicht zugleich, wehmütig und hoffnungsvoll. Sie lässt ihre Charaktere leuchten, auch wenn ihre Zweifel flackern.
In der Geschichte um Amanda und Émil geht es um die unterschiedlichsten Graustufen von Emotionen. Es geht um Unsicherheiten, Hemmungen und dem verloren geglaubtem Selbst. Taff nach Außen, leer von Innen. Sie fühlen nichts und gleichzeitig alles.
In dem verzweifelten Versuch aus dem Grau auszubrechen und endlich wieder Farben zu spüren, begibt sich Amanda in die verrücktesten Situationen. Mit jeder Seite, jedem Schritt aus der Komfortzone und jedem Pinselstrich gelangen Farbspritzer in ihr Leben. Ihre Empfindungen, Bedenken und Fragen haben mich ihr nahe gebracht und mitfühlen lassen.
Ich bewundere die Autorin für ihr Feingefühl bei schweren Themen, ihr Einfühlungsvermögen in die Denkweisen ihrer Figuren und die Stärke, mit denen sie gegen Stigmatisierung vorgeht. In Verbundenheit mit der Güte und Liebe, die in der Freundschaft der drei Frauen einhergeht und der Empathie, die sie bei der Annäherung zwei verletzter Seelen legt.
Ich finde es eine wunderschöne Botschaft, dass die Grenze zwischen Female Empowerment und weiblicher Sozialisierung nicht einfach zu überwinden ist. Dass sich Verhaltensmuster nicht so leicht abschütteln lassen und dass hinter starken Worten auch viel eigene Unsicherheit stecken kann.
Fazit: »Jetzt sind wir endlos« ist rau, kratzig und unverblümt. Gabriella Santos de Lima schreibt mit unheimlich viel Feingefühl und Empathie über Verletzung, Selbstfindung und Hoffnung.
Ebenfalls rezensiert von Himmelsblau
Das Buch enthält eine Content Note!
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