Kira-Jane Brooks ist eine Bewohnerin Talbrems. Der Stadt, die parallel zur Menschenwelt existiert und von Machthunger und Intrigen zerfressen ist.
Als Tochter eines Regierungsmitglieds genießt sie nicht nur Ansehen, sondern kann sich auch wertvolle Edelsteine leisten, um mit diesen Magie zu wirken.
Bis der Verbrecher Cameron sie entführt und foltert, um ein Familiengeheimnis zu erfahren. Doch Kiras Schweigen kostet sie ihr Herz - im wahrsten Sinne des Wortes. Nun ist es an der jungen Frau Cameron aufzuspüren und ihr Herz zurück zu holen. Denn sie kann zwar überleben, aber nicht mehr lange ...
J. K. Bloom hat ein so spannendes Szenario entworfen, dass ich schon ab der ersten Seite gefesselt war. Wir werden mit einer Heftigkeit in die erste Szene geschmissen, dass ich kurz schlucken musste. Für meinen Geschmack hätte es gerne so bösartig weiter gehen können, jedoch hatte die Autorin anderes im Sinn. Dabei versteckt sie das Grauen nur viel mehr in Handlungen, Gesten und unter den starren Masken der Bewohner Talbrems.
Hinter Talbrem steckt eine faszinierende Stadt, die J.K. Bloom mit großem Ideenreichtum, Magie, uralte Kräften und Unmöglichkeiten verflochten hat. Sie beschreibt diese Welt detailgenau, ohne zu langweilen. Mit Wendungen und Überraschungen, die mich immer wieder neu in die Geschichte gezogen haben.
Denn diese Welt ist nicht nur vielschichtig, sondern auch von Boshaftigkeit und Missgunst durchtrieben. Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich Kiras Misstrauen zu den Menschen nachvollziehen, genauso wie ihre Vorsicht. Es ist schwer sich auf jemanden aus dieser Stadt einzulassen, wenn fast alle nur nach den eigenen Interessen handeln.
Auch wenn ich mir im Verlauf mehr rasante Stellen gewünscht hätte und stattdessen eine aufreibende Liebesgeschichte bekam, so konnte ich mich doch darauf einlassen. Denn der Anfang und das Ende waren purer Nervenkitzel. Alles wurde offen gelassen und auf einen Weg gebracht, der noch mehr erahnen lässt.
Zwei Seiten einer Medaille
Kira ist unglaublich taff und klug. Doch nützt ihr all der Scharfsinn nichts, wenn sie in Schubladen denkt und den Menschen um sich herum keine Chancen gibt. Denn leider entwickelt sie innerhalb der Geschichte immer mehr Vorurteile. Sie ist erbost über die Menschen, die von ihr als Versagerin sprechen, weil sie sich zwei Jahre versteckt hielt und kann die Oberflächlichkeiten nicht ausstehen, urteilt aber über andere, obwohl sie diese und ihre Hintergründe ebenfalls nicht kennt.
Es waren oft die Kleinigkeiten, die mir aufgestoßen sind. Ja, zu vertrauen ist niemals leicht, vor allem nicht nach ihren schrecklichen Erlebnissen. Aber zu verallgemeinern, alle auf dieselbe Stufe zu stellen und dann überrascht zu sein, wenn die Menschen sich als nett entpuppen - das hat mich nach einiger Zeit echt wahnsinnig gemacht.
Alles in allem haben mich der Schreibstil, die spannenden Stellen, die Idee und die Hintergründe überzeugt, sodass ich mich sehr auf die weitere Geschichte freue!
Fazit: J. K. Bloom kann in »Das Vermächtnis von Talbrem - Gestohlenes Herz« mit einer detailreichen Welt voller Intrigen und Machtspielen punkten. Sie verwebt eine nervenaufreibende Story mit einer fantastischen Idee und packt jede Menge Herzblut hinein.
Zum Schluss noch etwas, das mir auf der Seele brennt
Ich würde mir so sehr wünschen, dass wir Frauen uns nicht immer gegenseitig schlecht reden - und dies auch in Geschichten vermittelt wird.
Es ist okay in knappen Shorts herum zu laufen und Ausschnitt zu zeigen, genauso wie es okay ist, einen Rollkragenpullover und eine Joggingshose anzuziehen. Jede Frau entscheidet für sich allein, worin sie sich wohlfühlt. Warum müssen wir uns gegenseitig reduzieren und sexualisieren, obwohl es schon viel zu viele Männer im Alltag machen?
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Beim nächsten #blogger_innensonntag am 3. November geht es um: Geschichten, die dich geprägt haben
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