Als Ronan einen schwerwiegenden Fehler begeht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinem Vater zu gehorchen und eine lange Reise auf sich zu nehmen.
Verbannt auf eine weit entfernte Insel muss er sich in verschiedenen Prüfungen beweisen. Doch schon an der ersten scheint er zu scheitern. Denn einen Freund zu finden auf einer Insel, deren Bewohner dich abgrundtief hassen und meiden, stellt den stillen, aber genauso sturen Ronan vor eine schier unlösbare Aufgabe.
Doch Ronan würde nicht im Traum daran denken aufzugeben ...
Überraschend, spannend, unerwartet
Als Ronan auf die Insel gebracht wird und sich den Aufgaben stellen muss, hätte er nie im Leben damit gerechnet, dass er diese nicht bezwingen kann. Er fühlt sich der Willkür des Königs von Lannoch unterworfen. Doch wenn er seinen Vater nicht enttäuschen und seinen Thron von Raukland behalten will, muss er diese Prüfung bestehen. Ronan muss akzeptieren, dass die Lösung nicht immer auf dem geraden Weg zu erreichen ist.
Der sturköpfige und überhebliche Ronan war mir anfangs noch unsymphatisch und ich wusste nicht, wie ich mit so einem ungehobelten Klotz umgehen sollte. Aber seine Entwicklung mitzuerleben und zu sehen, wie falsch ich ihn eingeschätzt hatte, hat mir unglaubliche Freude bereitet.
Das Besondere an der Geschichte ist nicht nur die Entwicklung von Ronan, sondern auch die Tiefe der Freundschaft zwischen Liam und ihm. Hier spielt sich so viel auf zwischenmenschlicher Ebene ab, das es mir direkt unter die Haut ging. Ich hatte immer das Gefühl ganz nah bei ihnen zu sein, bei der Stille und dem Gebrüll. Der Trauer und Wut. Es steckt so viel Herz in den Zeilen, so viel Liebe und Hoffnung.
Hier geht es nicht nur darum mal eben einen Freund zu finden. Für mich war es so viel mehr. Ein Gefährte, Zuhörer, Heiler, Tröster, Beschützer.
Sein Schwert zu führen und zu kämpfen heißt nicht gleichzeitig stark und unbezwingbar zu sein. Doch sich dies einzugestehen, die Fassade herunter zu lassen und auch sein Innerstes zu offenbaren, das zeugt von großem Mut. Nicht nur von Ronans Seite aus.
Ich kann es nicht anders beschreiben, als dass sich die beiden in dieser schwierigen Zeit etwas von sich selbst zurück gegeben haben.
Jordis Lank hat einen wunderbar spannenden Schreibstil und ein ausgefeiltes Wordbuilding. Sie schafft es mit Leichtigkeit bildhafte Szenen in meinem Kopf zu projizieren und ihren Charakteren Herz, Mut und Verstand mitzugeben.
Aber nicht nur das. Ich war erstaunt wie schnell ich in der Handlung drin war, wie nah ich den Menschen und ihren Gefühlen gekommen bin und wie sehr mir ihr Schicksal ans Herz ging.
Einzig Eila war mir viel zu sprunghaft und ich konnte sie bis zum Ende hin nicht einschätzen oder ihr Sympathie entgegen bringen.
Für mich ist die Autorin eine Neuentdeckung! Mit Raukland hat sie eine Geschichte geschrieben, die für mich erst unscheinbar wirkte, dafür aber umso heftiger bei mir eingeschlagen und mich überrumpelt hat.
Ich kann es kaum erwarten Ronans Reise weiter zu verfolgen und all die Machenschaften aufzudecken. Wie wird er sich entscheiden? Wohin wird sein Herz ihn führen? Und was wird dabei mit mir und meinen Gefühlen geschehen?
Fazit: »Rauklands Sohn« von Jordis Lank ist mein Highlight aus dem Januar! Wo war diese Geschichte mit ihren Facetten, Emotionen und Entwicklungen all die Zeit? Warum habe ich sie nicht früher entdeckt? Ich möchte den dickköpfigen, wie mutigen Ronan und den sanften, selbstlosen Liam nicht mehr missen.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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