Titel: Das Tagebuch der Jenna Blue
Autor/in: Julia Adrian
Cover: Alexander Kopainski
Genre: Jugendthriller
Verlag: Drachenmond
ISBN: 978-3-95991-305-8
Preis: E-Book 5,99 €, Klappenbroschur 14,90 €
Status: Werbung | Rezensionsexemplar
Drei Worte: Überraschend, düster, atmosphärisch

Jenna kann ihre Schwester Scarlett auf den Tod nicht ausstehen. Sie ist nicht nur arrogant und undurchschaubar, sondern auch gefährlich und manipulativ. Einzig und allein ihrem Tagebuch vertraut Jenna ihre Gedanken an. Auf der Suche nach Antworten zum Verschwinden ihrer Mutter trifft sie auf eine Wand aus Schweigen. Was ist in ihrer Kindheit wirklich geschehen, dass ihre Familie sich so verschließt?
Jennas folgt den Rätseln und findet sich bald in einem Netz aus Lügen wieder ...

Veröffentlicht am 05.10.2021 von Wortklecks

Julia Adrian - Das Tagebuch der Jenna Blue

Die Geschichte um die Kindheit von Jenna und Scarlett hatte etwas tief melancholisches. War zerbrechlich und verworren. Nach und nach entwirrt sich ein Geflecht aus Geheimnissen. Voller mysteriöser Botschaften, schockierenden Ereignissen und überraschenden Wahrheiten.

Der faszinierendste Charakter gehörte zu Scarlett. Sie tritt forsch und bestimmt auf und vermittelt Autorität, gemischt mit einer gewissen Liebenswürdigkeit. Gegenüber Jenna wirkte sie oft bevormundend, als würde sie für ihre Schwester Mitleid empfinden und ihr helfen wollen. Doch war dieses nur Tarnung für ihren Hass? Denn manchmal war sie wie ausgewechselt, fast explosiv.
Ich schwankte dauernd zwischen Sympathie und Antipathie und wusste oft nicht, was hinter ihrer Boshaftigkeit lauerte. Dieses Aufblitzen von Wut in ihren Augen, diese kalte Gelassenheit, wenn ihr Plan nicht aufging. Dann wieder die gemeinsamen Erinnerungen, die Bestimmtheit mit der sie über Jennas Leben verfügen wollte und Aussagen von ihr abtat. Ihre Ausgelassenheit gegenüber anderen, ihr Kalkül. Sie war einfach unberechenbar. Und damit höllisch gefährlich.

Scarlett war für mich die junge Frau, deren Nähe alle suchten, die einem aber das Gefühl gab, als wäre niemand ihr würdig genug. Sie legte Menschen ab wie alte Kleidungsstücke, wenn sie ihr zu langweilig wurden oder ihr Interesse erlosch. Und Scarletts Interesse war nie von Dauer. Außer bei Jenna. Da sprang sie zwischen verspotten und niedertrampeln, zu Manipulation und vorgetäuschter Hilfsbereitschaft. Aber wie weit ging ihre Täuschung?

Julia Adrian hat ein dichtes Spannungsnetz aus Lügen, Intrigen und Machtspielen gewebt und ich habe mich direkt verfangen. Es war erschreckend wie eindringlich die Atmosphäre war, wie mystisch angehaucht die Handlung wirkte, wie magisch und melancholisch zugleich. Mit jeder Seite mehr verdichtete sich die Stimmung. Mein Magen verknotete sich, ich hatte ein Gefühl von Schwere auf dem Herzen und konnte das nahende Unheil fast greifen.

Julia Adrian - Das Tagebuch der Jenna Blue

Ich wusste die ganze Zeit, bald kommt der Knall. Bald wird etwas Schreckliches passieren. Doch die Handlung gibt neben Jennas Gedanken, viel Spielraum für die eigenen. Während sie dem Geheimnis um das plötzliche Verschwinden ihrer Mutter auf der Spur ist, passieren so viele Kleinigkeiten, die ins Gewicht fallen.
Wenn ich die Geschichte in einem Wort beschreiben müsste, würde ich »intensiv« wählen.

Die Aufmachung des Buches ist wirklich wunderschön. Begleitet von Tagebucheinträgen, Kapitelzierden und liebevollen Zeichnungen, die detailreich, düster und faszinierend sind und diese Geschichte noch greifbarer machen.

Fazit: Das bedrückende Gefühl in »Das Tagebuch von Jenna Blue« hat sich unbewusst angebahnt und wurde mit jeder Seite dichter. Julia Adrian hat die Handlung mit rätselhaften Botschaften gespickt, bösartige Figuren eingeflochten, eine Prise Hass und Lügen drüber gestreut und das alles wie ein Schauermärchen verwoben!

Ebenfalls rezensiert von Lexys Bookdelicious

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