Fußball und Peyton: Das ist die große Liebe! Und natürlich ihr Freund Reed, der sie bei allem unterstützt und ihr über den Tod ihres Vaters hinweg geholfen hat. Sie ist wieder glücklich, hat ein Stipendium bekommen und steht kurz vor dem Schulabschluss.
Aber auf der nächsten Party gerät die Situation außer Kontrolle und Peyton stürzt. Niemand glaubt ihr, nicht mal ihre beste Freundin. Von nun an ist sie nicht nur dem Mobbing ihrer Mitschüler ausgesetzt, sondern auch den Drohungen.
Als ihre Mutter sie an eine andere Schule schickt, scheint sie in Sicherheit. Aber auch da gibt es jede Menge Dinge, die Peytons Herz durcheinander bringen.
Das Buch beginnt mit einem tollen Einstieg! Man bekommt sofort Peyton und ihr Umfeld mit, ohne, dass man mit zu vielen Informationen zugeschmissen wird. Die Anspannung zwischen ihr und ihrem Freund ist deutlich spürbar und ihr Missfallen gegenüber seinen Aktivitäten ebenso.
Dann, kurze Zeit später: Die Offenbarung und der Unfall. Krass, wirklich krass! Mehr als diese Worte fallen mir dazu nicht ein, obwohl ich hundert Gedanken gleichzeitig beim Lesen hatte. Die Szene war so emotional und mitreißend und ich habe mitgefühlt und innerlich geweint. Es ist heftig, was Menschen machen können, wozu sie fähig sind.
Als Peyton danach wie eine Lügnerin aussieht. Boah, mir sind fast alle Sicherungen durchgebrannt. Ich bin so wütend geworden. Wenn Peyton meine Freundin wäre, hätte ich die Übeltäter kopfüber in die nächste Mülltonne gesteckt! Umso mehr kann ich ihre Mutter verstehen, die ihre Tochter von all dem Hass und Mobbing weghaben will. Sie ist der absolut großartigste Mensch, den ich mir vorstellen könnte. Wie sie alle zur Schnecke macht und ihre Tochter beschützt. Hach, ich liebe sie mit all ihrer Sympathie!
Kami Garcia hat die Situation so hautnah und authentisch dargestellt, dass ich erschüttert war. Diese unbändige Wut und die Drohungen. Mir ist jetzt noch übel bei dem Gedanken.
Peyton lässt sich auf das Angebot ein, die Schule zu wechseln und landet bei ihrem Onkel und seinen beiden Zwillingssöhnen. Die kleinen Raufbolde und der große Mann mit dem ebenso großem Herz haben sich gleich in mein Herz geschlichen.
In der Abgeschiedenheit kann sie sich ganz auf sich konzentrieren und lernt schon bald zickige Cheerleaderinnen, großspurige Machos und kämpferische Raufbolde kennen. Das völlig "normale" Highschool Drama eben. Und mittendrin begegnet sie Owen. Der ist nicht nur geheimnisvoll und super heiß, er ist auch mitfühlend und sensibel.
Mit dem Verlauf habe ich Peyton immer besser kennengelernt. Ihre Zielstrebigkeit bekommt seit dem Unfall einen Knacks und sie lässt sich auf der neuen Schule gerne auf die eine oder andere Zickerei ein. Dass sie auch hier immer wieder ins Visier gerät, bleibt nicht aus. Sie ist nämlich stur, eigensinnig und lässt sich nichts sagen. Außerdem ist es ihr ein Graus Hilfe anzunehmen - einerseits verständlich, anderseits, meine Güte, es würde sie nicht umbringen, sich in einen Jeep helfen zu lassen.
Es ist schade, dass sie so sehr an sich zweifelt, dass sie voreingenommen ist und keinem Menschen traut. Diese Vorurteile führen zu unsinnigen Streit, den ich der vernünftigen Peyton nicht zugetraut hätte. Sie hat nicht das Recht andere zu verurteilen, tut es aber trotzdem. Deswegen konnte ich mich nicht bei jedem Abschnitt mit Peyton anfreunden.
Aber mit der Zeit lernt sie wieder zu Leben, zu Lachen und Menschen in ihr Herz zu lassen. Ich bin froh, dass Peyton eine wahre Freundin findet und auch Owen sie nicht kalt lässt.
Mir hat es sehr gefallen, dass ich immer hautnah dabei war, den Unfall selbst miterlebt habe und nicht erst 200 Seiten rätseln musste, was für ein Geheimnis Peyton birgt. Das ist mal neu und erfrischend. Sonst sitze ich oft vor einem Buch und frage mich WAS genau denn passiert ist und wie es dazu kam. Dazu noch der authentische, mitreißende Schreibstil von Kami Garcia und die Gefühle, die in jeder Seite steckten.
Das Einzige was mich wirklich genervt hat: Diese ganze Gewalt im Buch. Jeder geht auf jeden los. Es wird nicht viel geredet, denn hey, man kann stattdessen auch Fäuste schwingen. Man muss auch keine Situationen aufklären oder jemanden zu Wort kommen lassen. Gebrochene Nasen, Blut und geprellte Rippen sagen doch so viel mehr aus, oder nicht?
Dann kommen noch die ganzen Zicken. Vorsicht: Teenie-Alarm! Der Hang zum Übertreiben dringt durch das ganze Buch und es läuft so einiges aus dem Ruder. Sehr viel Drama-Baby!
Und dafür, dass Peyton nichts mehr mit Männern am Hut haben will, schmeißt sie sich ja regelrecht dem sexy Owen an die Brust.
Eine Stelle hat mich ebenfalls gestört: Für Peyton bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass Owen ein Geheimnis vor ihr hat. Warum? Sie hat ihm ebenfalls nichts von ihrem Geheimnis erzählt. Was für eine Heuchlerin …
Trotz der Prügeleien und den teilweise nervigen Charakteren, ist mir die Botschaft des Buches sehr ans Herz gegangen und hat mich mitfiebern lassen. So eine schlimme Erfahrung sollte wirklich niemand machen!
Fazit: In »Broken Beautiful Hearts« von Kami Garcia geht es um Mobbing, Aggressionen und das-nicht-wahrhaben-wollen. Um Zurückweisung und die Folgen daraus. Aber vor allem handelt es davon seine Ängste zu überwinden, neuen Lebensmut zu finden und sich zu öffnen. Selbst wenn der Weg nicht der einfache ist und die Steine einem zum stolpern zwingen, kann man ihn bestreiten. Und genau das hat mir das Buch auf authentische Weise vermittelt.
Das ganze Highschool Drama drumherum hat das Leseerlebnis geschmälert, aber nicht die Wichtigkeit der Botschaft genommen!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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