Nika braucht einen Tapetenwechsel – und zwar dringend! Also besucht sie ihre beste Freundin in den Bergen, wo sie bei einer Wanderung Bergführer Lukas kennenlernt. Obwohl sie nach einer fiesen Trennung Abstand von Männern halten will, fühlt sie sich unwillkürlich zu ihm hingezogen. Aber das ist egal, denn Lukas steht offenbar auf seine Kollegin – und weckt mit seinen miserablen Flirtversuchen Nikas Mitleid. Als sie ihm ihre Hilfe als Beziehungscoach anbietet, willigt Lukas ein. Nicht ohne die Beziehungstipps gleich auch an seiner Coachin zu testen …
Quelle: Loewe Intense
Ich habe das Buch nach 80 Seiten abgebrochen, danach habe ich nur noch quergelesen.
Puh ... ich habe Redebedarf.
Schon am Anfang war mir alles zu viel. Die Dialoge wirken überladen, gestelzt und überspitzt fröhlich. Aus allem wird eine lustige Situation erzwungen, die Familie bekommt sich gar nicht mehr ein vor Lachen, die kindliche Stimmung überschlägt sich, der dramatische Abschiedsschmerz treibt es zum Höhepunkt - aber die Witze und Emotionen kamen nicht bei mir an. Viel eher fühlte ich mich befremdlich inmitten dieses kichernden Haufens.
Nika möchte unbedingt erwachsen wirken und zu sich zurückfinden, verhielt sich aber total unreif, motzig und jammernd. Kommen ihr in einem Moment Gedanken und sie macht sich Sorgen, ist das im nächsten schon abgelöst von der Frage über Klamotten und Make-Up. Es tut mir wirklich leid das zu sagen, aber auf den Seiten, die ich gelesen habe, wirkt ihr Charakter platt, oberflächlich und sprunghaft.
Aber was nach ca. 100 Seiten kam, fand ich, nett ausgedrückt, schwierig. Nika verteilt ungefragt ihre “Weisheiten“ an die Menschen. Alles, worauf wir in der heutigen Zeit achten wollen, dass wir respektvoll und vorurteilsfrei agieren, macht sie mit ihren “Tipps“ zunichte.
Die Autorin lässt eine gewaltige Klischeebombe nach der nächsten platzen, dass ich schon keine Lust mehr hatte wütend zu werden.
Schenk der Frau nicht zu viel Aufmerksamkeit, lass sie warten, sei bloß nicht zu interessiert, sie darf sich deiner nicht sicher sein, du musst dich geheimnisvoll machen, frag sie nicht, ob du sie küssen darfst, pack sie einfach und tue es … und so weiter und so fort.
Ach ja und natürlich kann man auf einen Blick auf das Bild eines Mannes und seiner Followerzahlen sagen, wer nur mit dir spielen will. Herzlichen Glückwunsch!
Wo sind wir denn? Das ist weder modern noch hat es, meiner Meinung nach, etwas in den heutigen New Adult Büchern zu suchen. Ob Nika zum Ende hin noch zur Einsicht kommt oder ihr mal jemand den Kopf wäscht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber das Querlesen hat gereicht, dass ich mich nicht mehr intensiver damit beschäftigen möchte.
Fazit: Leider konnte ich Nikas Geschichte nicht viel abgewinnen. »Was immer wir hoffen« von Michelle Schrenk greift sehr tief in die Klischeekiste und peitscht mit altbackenen Beziehungstipps um sich. Ich habe das Buch nach kurzer Zeit nur noch quergelesen.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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