Cressida hat eine lange Liste voller Probleme. Ganz oben steht ihre schräge Familie, die alles von ihr fordert. Vor allem ihre Mutter, die jeden Tag ihre Aufmerksamkeit verlangt. Neben den absurden Wünschen ihrer Familie, ihren eigenen Geldsorgen und schlechten Dates, muss sich Cressida auch noch um Mika, den One-Night-Stand ihrer Mitbewohnerin kümmern.
Ihr Leben ist ein einziges Chaos - kein Wunder, dass sie ständig Zeit bei ihrem Therapeuten verbringt!
Ich hatte sehr viel Spaß mit der Familie, dem schrägen Humor, den lauten Tanten, den Gefühlsachterbahnen und all den Turbulenzen dazwischen. Es war mit ein Leichtes mich für ein paar Stunden wegzudenken und einfach berieseln zu lassen.
Mimi Steinfeld erzählt im humorvollen Ton von dem Chaos, in dem sich Cressida befindet. Mit flotten Dialogen, einer Prise Dramatik und vielen ungeplanten Aktionen, die mir ein Schmunzeln entlockt haben. Ich konnte die ganze Familie in ihrer Konstellation ins Herz schließen, auch wenn sie mich manchmal um den Verstand gebracht haben. Unterhaltung ist hier auf jeden Fall geboten!
Allerdings hatte ich mir ein bisschen mehr von Cressidas Entwicklung erhofft. Bis zum Ende ist es ihr kaum möglich »Nein« zu sagen und ihre Wünsche und Bedürfnisse als Priorität anzusehen.
Sie flüchtet lieber vor den Konfrontationen und lässt alles mit sich machen. Sie springt, wenn jemand nach ihr ruft, sie lässt alles stehen und liegen für die Befindlichkeiten anderer, ihr wird bei so ziemlich jeder Aussage über den Mund gefahren.
Einerseits ist das natürlich der Charme dieser chaotischen und auch herzlichen Familie. Andererseits möchte ich in einer Geschichte auch einen Fortschritt sehen, eine Wandlung der Hauptfigur. Das hat mir gefehlt.
Ich fand auch die Beziehung zu ihrem Therapeuten ... schräg. Als würde sie sich den einen Mann ausmalen und dem anderen in der Realität gegenübersitzen. Eigentlich harmlos, aber trotzdem komisch, dass er diese etwas ungesunde Herangehensweise von Cressida nicht bemerkt.
Auf den letzten Seiten kam nochmal Schwung in die Handlung, auch wenn ich das Ende etwas überstürzt fand. Endlich versucht Cressida ihre Wünsche über die Wünsche der Familie zu stellen. Ihre Entscheidung hat mich allerdings überrascht, weil sie eine ziemlich große Sache auf die Beine stellen möchte, aber keine Vorkenntnisse in diese Richtung besitzt.
Fazit: Ich hatte wirklich sehr viel Spaß und gute Unterhaltung mit den Catterbergs! Mimi Steinfeld hat mich in »Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)« mitgerissen. Auch wenn ich ein paar Kritikpunkte habe und mir eine größere Entwicklung von Cressida gewünscht hätte, so hatte ich doch ein paar schöne Lesestunden.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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