Emilie hat eines Nachts einen seltsamen Traum von einem Jungen mit türkisfarbenen Augen und einem geheimnisvollen Prisma-Amulett. Am nächsten Tag ist sie schockiert, als dieser Junge namens Noah als reale Kopie ihres Traums in der Schule auftaucht. Als sie und fünf andere für eine Gruppenarbeit über das Universum eingeteilt werden, geschehen weitere unerklärliche Dinge, und die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen zusehends. Die Gruppe sieht sich plötzlich mit übernatürlichen Fähigkeiten, unheilvollen Vorahnungen, einem Zeitreisekompass und dem lebensbedrohlichen Horror Vacui konfrontiert. Emilie versucht verzweifelt, dem Chaos zu entkommen, und muss herausfinden, wer auf ihrer Seite steht - und ob sie überhaupt sich selbst vertrauen kann.
Anfangs fand ich die Konstellation und die Idee faszinierend und vielversprechend. Auch der Schreibstil war flott und ließ sich leicht weglesen. Aber …
Nach 280 Seiten war ich nur noch verwirrt und habe mich aufgeregt - also ist hier für mich Schluss.
Bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich folgendes für mich feststellen:
- Die Protagonist*innen waren sprunghaft und verschlossen, dazu oft klischeehaft beschrieben und nicht richtig greifbar oder nachvollziehbar
- Mir fehlte es an Authentizität und einer erkennbaren Gruppendynamik
- Es gab keine klare Richtung für mich. Weder in der Charakterentwicklung, noch in der Gruppe oder der Handlung
- Die Handlung zog sich und es gab viel hin und her
- Am Ende wurde es richtig seltsam und merkwürdig
Aber was ich persönlich ganz schlimm fand, war die Darstellung der Beziehungen untereinander. Liegt es an den skandinavischen Büchern oder habe ich mir genau die falschen rausgepickt? Nicht zum ersten Mal ist mir das Verhalten zwischen Erwachsenen und Jugendlichen aufgefallen. Hier werden von beiden Seiten Grenzen überschritten, Dialoge und Handlungen trotzen vor Respektlosigkeit und ich fand es einfach weird, wie bedenklich und besorgniserregend die Kommunikation der Erwachsenen gegenüber ihren Schützlingen ist. Teilweise fühlte ich mich in den Dialogen, als würde ich zwischen streitenden Kindern stehen, die sich einfach nahmen, was sie wollten.
Fazit: Nach 280 Seiten ist bei »Die Leoniden - Spektrum« von Nanna Foss für mich Schluss. Keiner der Charaktere war ein*e Sympathieträger*in, vielmehr bestanden sie aus Klischees und Stereotypen. Auch die Handlung war mehr wirr, als klar und konnte für mich keine Spannung aufnehmen.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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