Navika und Robyn lassen uns in diesem Büchlein an ihren Gedichten und Geschichten teilhaben.
Ob über die Liebe, den Verlust, das Leben oder Vorurteile: hier finden sich gesammelte Gedanken zu allen Themen, die sie uns abwechselnd erzählen.
Zuallererst: Ich möchte mir nicht anmaßen zu behaupten, dass die Texte keine Gefühle enthalten oder nicht mit Gefühl geschrieben wurden. Gerade bei Gedichten, die meist von Herzen und aus dem Innersten kommen, sollte man darüber nicht urteilen. Manchmal versteht nur der Autor selbst was zwischen den Zeilen steht, welche Geschichte sich hinter einem Gedicht verbirgt oder was für einen Mut er/sie aufbringen musste, um die Gedanken in Worte zu fassen. Was nun kommt ist meine ganz persönliche Meinung und mein Empfinden beim lesen. Ich möchte nochmal betonen: Ich bin überzeugt, dass Navika und Robyn viel Herz in die Geschichte hineingelegt haben.
Deshalb möchte ich euch ein paar Zeilen zeigen, die ich mir auch ein zweites Mal durchgelesen habe, die ich wirklich schön fand oder deren Bedeutung mir gefallen haben.
S. 40, Robyn Skye - Schicksal
«... so ist das Leben. Es gibt bunte und graue Tage.»
S. 106, Robyn Skye - Aufbruch
«Ich kann nicht mehr atmen,
das Leben raubt mir den Atem»
Leider darf ich keine Zitate von Navika verwenden, deswegen nenne ich nur die zwei Gedichte:
S. 53, Navika Deol - Wütender Sturm und S. 62, Navika Deol - Ziel erreicht
Trotz alledem konnte ich es nicht fühlen. Die Texte sind schön, gut zu lesen und kurzweilig. Aber nicht so, dass es mein Herz berührt hat, dass ich die Luft angehalten habe oder über das ganze Gesicht strahlen musste.
Zusätzlich konnte ich mich bei den politischen Gedanken nicht mit der unterschwelligen Belehrung anfreunden. Es ist vollkommen in Ordnung über wichtige Themen zu schreiben und darauf aufmerksam zu machen, aber nicht wenn ich schon den erhobenen Zeigefinger spüre und sich mir der Text regelrecht aufdrängt.
Die Sprünge des Inhaltes haben es mir zusätzlich schwer gemacht. Mir fehlte die Ordnung und eine Thematisierung der Beiträge. Deswegen bin ich von Liebe, zu Balletttänzern und Träumen gestolpert. Ich konnte kaum über einen politischen Text nachdenken, da kam ein Gedicht über fröhliche Musik, um danach wieder in einer zerbrochenen Liebe überzugehen. Mit einer besseren Struktur wäre es mir sichtlich einfacher gefallen mich in die Gedanken hineinzufühlen und in eine traurige, fröhliche oder nachdenkliche Stimmung zu kommen.
Dieses Hin und Her hat mich eher verwirrt.
Verwirrt hat mich auch die Danksagung von Navika. In dieser schreibt sie, dass sie grundsätzlich nicht über sich selbst schreibt. Das sie dies merkwürdig finden würde. Ähm? Geht es in Gedichten und Texten nicht hauptsächlich darum seine Gefühle zu verpacken? Von sich selbst ein bisschen in die Geschichte zu geben? Liebe, Hass, Wut, Tränen, Lachen … Wen sollen die Texte berühren, wenn sie einen nicht selbst berührt haben?
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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