Das Tagebuch der besten Freundin ist tabu. Es sei denn, diese Freundin hat sich das Leben genommen und das Buch unter deinem Bett versteckt. Dann musst du es lesen.
Am Abend hatte Ingrid noch gesagt: »Ich werde immer da sein, wo du auch bist, Caitlin.« Am nächsten Morgen war sie fort. Für immer. Ihre beste und einzige Freundin hat sich umgebracht. Caitlins Welt bricht auseinander und ihr Herz gleich mit. Warum hat sie nicht gemerkt, dass es Ingrid so schlecht geht? Warum hat Ingrid nicht mit ihr geredet? Dafür sind Freunde doch da: Sie verstehen, was Eltern nicht verstehen. Doch dann macht Caitlin eine Entdeckung und erfährt Dinge über ihre Freundin, von denen sie nicht einmal geahnt hat. Fast mehr, als sie ertragen kann. Endlich kann sie Abschied nehmen.
Quelle: Fischer Verlag
»Hold still« ist erstmals 2011 unter »Ich werde immer da sein, wo du auch bist« erschienen. Dies ist eine Neuauflage!
Nina LaCour hat auf emphatische Weise den Verlust eines geliebten Menschen aufgearbeitet. Sie hat ihre Protagonistin durch Unglauben, Kummer, Wut, Frustration, Verdrängung, Traurigkeit und Schuld begleitet und dies auf so gefühlvolle Art, dass die Empfindungen jederzeit nahbar und authentisch wirkten.
Ich habe das Buch ausgepackt, angefangen und konnte bis zur letzten Seite nicht aufhören. 300 Seiten emotionale Zerstörung und mittendrin Caitlin, die nicht begreifen kann, warum ihre beste Freundin diese Entscheidung getroffen hat. Die Antworten sucht, sich ohnmächtig fühlt und nicht weiß, wie sie ihren Schmerz verarbeiten soll. Während sie wütet und tobt, sich in laute Musik und Stille flüchtet und aufgrund ihrer Verletzung um sich schlägt, kann sie durch den Schleier aus Trauer keine Zuversicht erkennen. Ihr Leid war körperlich greifbar, ihre Gedanken waren getränkt von Kummer und Schuld.
Als sie auf Dylan trifft erscheint nicht nur ein Hoffnungsschimmer, sondern auch damit einhergehende Angst. Caitlin wandert auf einem schmalen Grat zwischen abschließen und neu anfangen, über dem Abgrund an hochkochenden Gefühlen, die sie jederzeit mitreißen. Nicht bereit los- und Glück und Freude wieder zuzulassen.
Mein einziger Wunsch wäre gewesen, die Freundschaft und Liebe genauso so sehr zu spüren, wie den Schmerz und Verlust. Die Teile der Geschichte, die positiven Rückhalt und Lichtmomente gespendet haben.
Fazit: »Hold still« von Nina LaCour ist eine emotional aufgeladene Reise, bewegend, traurig und hoffnungsvoll. Ich war gefangen in der Geschichte, den Gedanken und Gefühlen.
Ebenfalls rezensiert von Wort-Gewand(t)
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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