Niemand weiß von Sevens Fähigkeiten Geister zu sehen und mit ihnen zu sprechen. Außer Remi. Ihr Geisterfreund versucht seit längerem Seven dazu zu überreden in Deutschland auf eine Schule für Geistbegabte zu wechseln.
Doch Seven möchte davon nichts wissen, bis ein Vorfall in der Schule sie dazu bewegt, das Angebot anzunehmen. Auf einmal findet sie sich zwischen sprechenden Türen, Poltergeistern und anderen Teenagern wieder, die genauso wie sie mit der Geisterwelt kommunizieren können.
In der ersten Hälfte lernen wir erstmal Seven, ihre Fähigkeiten und natürlich Remi kennen. Ich mochte den Einstieg sofort, habe mich auf Anhieb mit Remi verstanden und auch Seven und ihre Tante in mein Herz geschlossen. Das Zusammenspiel und die Schlagabtäusche waren witzig und haben Spaß gemacht zu verfolgen.
Als sie auf die Black Forest High wechselt gehen die Geister auf sie los. Im wahrsten Sinne des Wortes. Plötzlich scheinen sich alle gegen sie zu wenden und keiner weiß wieso. Genauso verhält es sich mit ihren Mitschüler*innen, die sie mit Misstrauen empfangen und mit denen ich erst nach und nach warm wurde oder sie bis zum Ende nicht ausstehen konnte.
Die Idee um die Geistbegabten fand ich richtig gut und die liebevoll eingebauten Kleinigkeiten gaben der Schule einen gewissen Charme. Während mir Remi von Anfang an sympathisch war, konnte ich die Zwillinge Crowe und Parker und ihre Absichten bei Seven nicht recht einschätzen.
Bei Seven habe ich geschwankt. Einerseits war sie die junge Frau, die schon viel durchstehen musste und deren Gefühle mir nahe gingen. Manchmal legte sie eine leichte Naivität an den Tag und manchmal war sie bissig, obwohl ich nicht Recht wusste, wieso. Insgesamt kam ich mit ihrer Charakterentwicklung nicht so gut zurecht. Vor allem weil sie im Verlauf der Geschichte stark wankt in ihren Entscheidungen und Wünschen und ich irgendwann nicht mehr wusste, woran ich war.
Was mich irritiert hat waren vor allem zwei Dinge.
1. Seven kommt an die neue Schule und kategorisiert ihre Mitmenschen in Nationalitäten ein. Sie beurteilt also aufgrund des Aussehens woher jemand zu stammen scheint. Ich sage hier scheint, weil sie es nicht weiß. So ist die Rede also dauernd von der Japaner, die chinesisch aussehenden Mädchen, die Russin und so weiter. Das behält sie auch leider bis zum Ende bei, obwohl ihre Mitschüler*innen Namen haben.
Es wäre deutlich glücklicher gewesen nur das Aussehen der Personen zu beschreiben und nicht jemanden danach zu be- und verurteilen.
2. Die Lehrer*innen an der Black Forest High. Von aufdringlich bis zu respektlos gegenüber Seven haben wir alles dabei, was mich doch sehr verwundert hat. Wieso drängt sich ihr jemand so weit auf, dass es selbst mir unangenehm wird? Wer führt denn eine Schülerin vor der gesamten Klasse vor und wirft ihr Sachen an den Kopf, die gar nicht stimmen? Und das schon nach den ersten Tagen? Jemanden zu beschuldigen, etwas zu erfinden, um Aufmerksamkeit zu bekommen, geht gar nicht. Vor allem nicht von einer erwachsenen Person und erst Recht nicht gegenüber anderen Schüler*innen. Und warum werden die Schulleiterinnen immer nur als Hotties bezeichnet?
Insgesamt war es mir zu viel Highschool Drama und zu wenig Fokus auf die Geistergeschichte. Dabei ist die Idee echt klasse! Vielleicht bin ich schon aus dem Alter raus, sodass ich diese ganzen Sticheleien und Zickereien, diese harten Fronten, das Gegeneinander arbeiten, das Gefühlschaos und die Dreiecksbeziehungen nicht mehr nachvollziehen kann und es mir nur noch ein müdes Seufzen entlockt.
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