Troja wird fallen und die Götter müssen sterben.
So sagt es die Prophezeiung von der Göttin Artemis. Um den Amazonen zu helfen, segnet sie Areto mit ihren Kräften der Jagd. Doch Areto ist weder eine Kriegerin, noch eine geborene Amazone. Fortan lastet die Erwählung auf ihren Schultern, während das Volk zwiespältiger Meinung ist und die Anspannung wächst.
Wird Areto sich als würdig erweisen und den Gefahren trotzen? Kann die Königin Penthesilea ihre Amazonen den Zusammenhalt geben, um ohne Zweifel in die Schlacht gegen die Griechen zu ziehen?
Amazonen so anmutig, wie auch tödlich
Von dem Blut des Kriegsgottes Ares geleitet, fließt der unbändige Drang des Kampfes in den Adern der Amazonen. Nichts bringt sie mehr in Ekstase, als eine Waffe in ihren Händen, ein Schlachtfeld voller Feinde und dem Rausch des Todes.
Nora Bendzko hat eine bildgewaltige Sprache. Während die Amazonen wie von alleine Gestalt annahmen, hat sie mich in die Abgründe der Götter und Göttinnen entführt.
Die Geschichte ist eindringlich, aufwühlend und hat mich von Anfang an gecatcht. Manchmal wusste ich gar nicht, wie mir geschah, wurde durch die Geschehnisse gewirbelt und von den Wendungen überrascht. Die Autorin versteht es Hoffnung und Mut zu geben und den Zusammenhalt zu stärken. Jedoch sollte man sich nie in Sicherheit wiegen, denn der Blutdurst der Amazonen ist kaum zu bändigen, ihr Kampfeswille ungebrochen und ihre Bereitschaft für das Volk zu sterben gilt als die größte Ehre.
Obwohl sich die Geschichte um viele Figuren dreht, schafft Nora Bendzko es, jeder einzelnen eine eigene Stimme und unterschiedliche Charakterzüge zu geben. Sodass jede und jeder auf seine Art authentisch handelte und im Gedächtnis blieb. Bei so vielen Amazonen, Göttern und Göttinnen eine wahre Kunst.
Kennt ihr dieses Gefühl die Seiten einatmen zu wollen und gleichzeitig nicht zu schnell zu lesen, damit jede Sekunde ausgekostet werden kann?
Genau deswegen habe ich etwas länger für die Geschichte gebraucht. Einerseits wegen der umfangreichen Welt, andererseits weil ich nicht wollte, dass es endet. Ich war gefangen von dem Setting und den Charakteren, sodass ich mich dem kaum entziehen konnte.
Auch wenn es nicht immer einfach war den Hintergründen der Götter und Göttinnen zu folgen, ihre Machenschaften und Spiele auseinander zu halten und sich zu merken wer mit wem verwandt, verbündet oder entzweit war. Trotzdem schafft die Autorin es mühelos den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.
Es hat mich gefreut zu sehen wie Queernes, Diversität, und das Thema Sex offen und vorurteilsfrei in die Geschichte einfließt. Wie spannend die Kultur der Amazonen dargestellt ist und wie respektvoll miteinander umgegangen wird. Ich habe einfach jede Facette, jede Seite und jeden Aspekt geliebt!
Fazit: In »Die Götter müssen sterben« erzählt Nora Bendzko eine wahnsinnig düstere Geschichte über die Amazonen, die Götter und Göttinnen. Blutrünstig, voller Lust und Siegeswillen. Über Machtspiele, Rachegelüste, Dunkelheit und Licht. Die Welt ist vielschichtig, genauso wie die Charaktere und ihre Beweggründe. So konnte ich jederzeit mitfühlen, an der Seite der Amazonen kämpfen und ihren Stimmen lauschen. Ich bin absolut verliebt und könnte noch so viel mehr Worte für diese umwerfende Geschichte finden!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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