Charmant, eitel und einfach gestrickt. So kennt die Öffentlichkeit Marcus Caster-Rupp, den Star der weltweiten Hitserie Gods of the Gates. Niemand ahnt, dass er privat mit seiner Legasthenie kämpft – und der Tatsache, dass er die Entwicklung der Serie hasst. Seinen Frust schreibt er sich anonym auf einem Fan-Fiction-Forum von der Seele. Doch sollte das irgendjemand herausfinden, ist er in Hollywood erledigt.
April Whittier ist ein Hardcore-Gods-of-the-Gates-Fan, schreibt Fan-Fiction und kreiert eigene Kostüme zu der Show. Bisher hat sie das nie jemandem erzählt, aber sie will sich nicht mehr verstecken. Und so postet sie ein Foto von sich in einem Kostüm auf Twitter. Nur leider lassen die Trolle nicht lange auf sich warten, und es hagelt bösartige Kommentare wegen Aprils Plus-Size-Figur.
Doch dann geschieht das Unglaubliche. Marcus Caster-Rupp schaltet sich ein, verteidigt sie und lädt sie auf ein Date ein. DER Marcus Caster-Rupp. Und ihr Date hat ungeahnte Folgen …
Quelle: Endlich Kyss
Es gibt viele Dinge, die ich an der Story mochte. Leider gibt es auch einiges, das mir gar nicht zugesagt hat.
Fangen wir mit dem Positiven an:
1. Der Schreibstil - dieser hat mich gleich gecatcht und ich konnte problemlos durch die Geschehnisse schlittern. Es war eine bewegende, humorvolle, emotionale Zitterpartie.
2. Die Abwechslung - Aprils Leben besteht aus so vielen Aspekten, die ich faszinierend fand. Sie liebt eine Serie so sehr, dass sie täglich Fan-Fictions schreibt und eine große Community aufgebaut hat. Hier bekommen wir als Lesende immer wieder Ausschnitte, Chats, eine innige Online-Freundschaft und tiefsinnige Gespräche mit. Ihre kreativen Ideen setzt sie ebenso in Cosplays um. Außerdem liebt sie die Vielschichtigkeit von Steinen und was es unter der Erde alles zu entdecken gibt. Ihr zuzuhören und ihre Begeisterung zu teilen hat Spaß gemacht.
3. Die Protagonistin - Ich habe es absolut gefeiert, wie bewusst April sich in Szene setzt. Ich habe ihr Körpergefühl geliebt, ihre klugen Augen und Worte. Mir ist ihre Geschichte, das Fatshaming, die abfälligen, manchmal „nett“ gemeinten Kommentare nahegegangen. Die Reaktionen mit denen sie sich tagtäglich auseinander setzen muss, haben mich schlucken lassen, ihr aber nie den Mut genommen. Ich habe Aprils langsame Entwicklung und ihre Entscheidung offen darüber zu sprechen bewundert.
4. Der Protagonist - Marcus ist nicht nur ein begnadeter Schauspieler, sondern versteckt auch sein ganzes Wesen vor der Welt. Er ist unglaublich feinfühlig, vorsichtig und nett. Ein Mensch, der sich vieles zu Herzen nimmt, sich über alles Gedanken macht und die Fehler eher bei sich sucht, als bei jemand anderes.
Gut. Nun kommen wir zu den Sachen, die mich ratlos zurück lassen und es mir umso schwerer machen, der Geschichte die guten Seiten anzuerkennen:
1. Der Sex – Sex, Sex, Sex. Für die einen mag das kein Problem sein, andere finden es cool, mir war es zu viel. Vor allem, weil wir uns gefühlt das halbe Buch durch die Laken wühlen und für mich die Handlung dafür einbüßen musste. Außerdem fressen sie sich ab dem ersten Tag in der Öffentlichkeit auf. Ungeachtet seiner Berühmtheit und den Paparazzi, die überall lauern, reiben sie sich aneinander und genießen intime Momente, die fast immer im Trockensex endeten. Wer es mag: Go for ist. Ich habe nicht mit einem halben Erotik Roman gerechnet.
2. Manchmal war ich mir auch nicht sicher, ob die Gedanken der beiden so gesund waren. Sie wollen sich besitzen? Come on, really?
3. Die Protagonistin - Huch, war April nicht gerade noch bei den positiven Aspekten? Ja, absolut. Und doch war es ein Hin und Her mit ihr. Sie hat sich so oft von Marcus angegriffen gefühlt, hat ihn sofort abgestempelt und seine Worte/Gedanken nicht mal zu Ende angehört. Als hätte sie beschlossen, dass er sie gar nicht mögen könnte und sie nur klein reden wollte.
April hat so viele schlechte Seiten in ihm gesehen, obwohl er ihr nie Anlass dazu gegeben hat. Dabei kenne ich kaum einen Protagonisten, der so bemüht war wie Marcus und mit jeder Faser seines Körpers gezeigt hat, wie sehr er sie in jeder Hinsicht begehrt. Er ging immer auf ihre Bedürfnisse ein, wollte sie glücklich machen und hat sich hintenan gestellt. April dagegen hat sich immer an erste Stelle gesetzt, hatte gar keinen Kopf sich mit Marcus inneren Konflikten und Zweifeln zu befassen. Und davon hatte er mindestens genauso viele wie sie.
Ich muss April aber zugute halten, dass sie ihre Fehler einsieht und sich entschuldigt. Marcus, der nette, der er eben ist, verzeiht ihr natürlich sofort und sucht den Fehler bei sich.
4. Alter vs. Verhalten - ich war etwas überrascht, dass April Mitte 30 und Marcus Ende 30 ist. In ihren Verhaltensweisen hätte ich sie durchaus jünger eingeschätzt.
Fazit: Ich konnte viele gute Seiten, aber auch einige negative Aspekte in »The Stories we write« von Olivia Dade entdecken. Am Ende bin ich zwiegespalten. So hat mich das Thema Fatshaming berührt und die Idee eine Liebesgeschichte zwischen Fan und Serien-Star zu entspinnen fasziniert. Aber April hat es mir in vielen Situationen nicht leicht gemacht, sie zu mögen.
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