RimWorld ist eine Sci-Fi Kolonie-Simulation, geführt von einer intelligenten Geschichtenerzähler KI. Maßgebliche Inspirationen sind Dwarf Fortress, Firefly, FTL und Dune. Erlebe und Überlebe fremde Planeten, Lebewesen und Wetterbedingungen und schreibe deine eigenen Geschichten.
Nach fast Dreißig Stunden Spielzeit hat man schon einiges gesehen. Denkt man zumindest.
Denn das Spiel ist ziemlich umfangreich und nicht immer ganz fair. Aber genau das macht RimWorld aus.
Das Spiel dreht sich hauptsächlich um das Aufbauen und Pflegen einer Kolonie, Entscheidungen zu treffen und für das Überleben der Kolonisten zu sorgen. Jede Person besitzt eine eigene Persönlichkeit, Vorlieben und Abneigungen, sowie eine Hintergrundgeschichte. Die Charaktereigenschaften formen die Kolonisten, denn es gibt positive, wie auch negative. Zum Beispiel liebt ein »Pyromane« Feuer, würde aber nie auf die Idee kommen, eines zu löschen - was in den meisten Fällen ungünstig ist. »Schneller Schläfer« hingegen sorgt dafür, dass der Kolonist sich beim Schlafen doppelt so schnell erholt.
Ein sehr hervorgehobenes Detail von RimWorld ist die Geschichtenerzähler KI, welche wirklich gut funktioniert. Sie steuert die Geschehnisse rund um eure Kolonie, wie beispielsweise das Wetter, Überfälle, oder auch Hungersnöte und lässt sich auf die eigenen Ansprüche konfigurieren.
Die Welt wird per Zufall generiert und beinhaltet alles von Wäldern, Wüsten, Steppen, arktischen Landstrichen, Sumpfgebieten, Flüssen und Meeren. Das Klima ist ein sehr ausschlaggebener Punkt, in welchem die Jahreszeiten auch noch eine Rolle spielen. Temperaturen beeinflussen die Kolonisten ebenso wie die Vorräte und Medizin.
Ziel des Spiels ist es ein Raumschiff zu bauen, um wieder vom gestrandeten Planeten fliehen zu können.
Die Story wird, wie schon erwähnt, von der Geschichtenerzähler KI gesteuert und schreibt das Spiel selbst. Eure Handlungen sind auch maßgeblich daran beteiligt. Beispielsweise stören Sonnenstürme eure elektischen Geräte, oder zufällige Überfälle halten eure Kolonisten in Schach. Unschön wird es, wenn die Boomratten durchdrehen und auf eure Leute losgehen. Diese kleinen, süßen Tiere explodieren recht schnell, was das erledigen solcher zu keiner leichten Aufgabe macht.
Die Steuerung ist recht simpel, aber RimWorld will erstmal erlernt werden. Zu Anfang fühlt man sich regelrecht erschlagen und selbst nach zwanzig Stunden findet man immer wieder etwas Neues. "Oh, das ist ja praktisch!", "Wie, das geht auch?" und "Hätte ich das mal früher gewusst!" durchlebt man des Öfteren.
Gesteuert werden die Kolonisten automatisch. Je nach zugewiesener Arbeit, kümmern sich diese um Holz, Felder, Bauen oder Kochen. Sie lassen sich aber auch direkt kontrollieren, um beispielsweise direkt eine Arbeit auszuführen.
Um die Kolonisten glücklich zu stimmen, gibt es jede Menge zu beachten. Das Zimmer muss ausreichend groß, wohl temperiert, sauber und ansehnlich sein.
Die meisten wichtigen Dinge funktionieren mit Feuer, wie der Herd oder eine Fackel. Es gibt aber auch die Möglichkeit, alles per Strom zu betreiben - dann benötigt man aber Stromerzeuger und Zwischenspeicher. Der Strom lässt sich ökologisch, oder mit Treibstoff, produzieren. Ganz ungefährlich ist der Strom nicht, denn Leitungen oder Batterien können bei Überspannung explodieren - was schnell ein Loch in die Wand reißt.
Mahlzeiten lassen sich aus vegetarischen und tierischen Zutaten zaubern. Es werden Felder bestellt und Tiere gejagt. Wobei Tiere sich auch zähmen lassen. Sie können dir helfen, die Kolonie zu verteidigen, oder sie zu ernähren.
Die Forschung ermöglicht eine Weiterentwicklung eurer Möglichkeiten. So lassen sich damit Solarzellen, Klimatechnik, Teppichherstellung, oder das Herstellen von Dörrfleisch erforschen.
Zuletzt komme ich nochmal auf die Temperaturen zu sprechen. Diese beeinflussen, wie schon erwähnt, die Kolonisten und Nahrungsmittel. Angenehme Temperaturen werden mit Fackeln, Heizkörpern, oder auch Klimaanlagen erreicht.
Das ist übrigens lange noch nicht alles. Je länger man spielt, umso komplexer, aber auch verständlicher, wird das Spiel.
RimWorld ist ein richtiger Zeitfresser. Du beginnst mit deinen drei gestrandeten Kolonisten (ich nenne sie mal Rissa, Axel und Navis) auf einem fremden Planeten, baust Hütten und kümmerst dich um Nahrung. Schnell schließt du deine Kolonisten ins Herz, versuchst ihnen das bestmögliche Leben zu geben. Die Kolonie wächst und gedeiht. Und plötzlich dreht eines Abends ein Riesenfaultier durch. Axel und Navis versuchen es zu stoppen, schießen mit allem was sie haben auf das verrückt gewordene Tier. Leider hält es all dem Stand und erwischt Axel. Navis versucht weiter das Riesenfaultier aufzuhalten, während Rissa den verblutenden Axel rettet. Nachdem es auch Navis schwer verletzt, konzentiert es sich auf die verbleibende Rissa. Sie schafft es zwar bis ins Haus, wird aber kurz vorher noch erwischt. Nun verbluten Axel und Navis draußen auf dem Feld und Rissa versucht sich drinnen zusammen zu flicken.
Das ganze war jetzt kein Beispiel, sondern mein erster Start in RimWorld. Mittlerweile sieht alles ganz gut bei mir aus. Nur meine Haustiere haben es nicht so leicht, denn drei meiner bisher insgesamt sechs Haustiere wurden von Bären und Pumas verspeist.
RimWorld ist ein fantastisches Spiel, in dem man für seine Fehler und unvorsichtigen Entscheidungen bestraft wird. Wie es so schön heißt: "Man lernt aus seinen Fehlern".
Mit fortschreitender Spielzeit wird es mit Sicherheit nicht einfacher, aber es macht sehr viel Spaß, die Kolonie zu managen und zu optimieren. Es lassen sich immer wieder neue Dinge und Wege finden.
Ich kann es jedem empfehlen, der sich gerne mit Management und Simulation beschäftigt.
Verrückte, lustige und auch tragische Geschichten lassen sich in RimWorld erleben.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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