Als Muslima ist Shadi täglichen Anfeindungen ausgesetzt, wird verspottet und nicht ernst genommen.
Sie versteckt ihre Gefühle, obwohl sie sich einsam und verletzt fühlt. Vor allem seitdem ihre beste Freundin kein Wort mehr mit ihr spricht und sie ihre heimliche Schwärmerei für Ali unterbunden hat. Der Unfall ihres großen Bruders zerbricht sie und ihre Familie endgültig und jedes Mitglied scheint anders mit der Trauer umzugehen. Ob Shadi neue Hoffnung finden kann?
Tahereh Mafi hat mich auf eine Gefühlsachterbahn mitgenommen. Sehr eindrucksvoll schildert sie den Alltag von Shadi, die Anfeindungen, ihre überwältigenden Emotionen, den täglichen Zwiespalt und die innere Leere dieser jungen Frau. Das hat mich sehr mitgenommen. Ich war fasziniert von Shadis Stärke, ihrem Ehrgeiz in der Schule, dem Versprechen an ihre Mutter, die Übergriffe still über sich ergehen zu lassen, damit sie keine Probleme bekommt. Ihrem Humor zwischen all den bösen Worten und Blicken und ihrem Willen, alles für die Familie zu tun.
Ich mochte Shadi auf Anhieb. Ihre Loyalität, ihre freigelassenen, wie eingeschlossenen Gefühle. Wie sie versucht sich in diesem Leben aus Schmerz, Liebe, Familie und den eigenen Wünschen zurechtzufinden.
Manchmal habe ich mich gefragt, wohin die Geschichte geht und was sie mir sagen möchte. Ich fühlte mich oft verloren zwischen den Zeilen, ziel- und orientierungslos wie Shadi selbst. Und dann war es auch schon zu Ende und ich dachte, dass noch so viel mehr kommen müsste. Dieser kurze Abschnitt aus ihrem Leben kam so schnell, wie er wieder ging und mich lässt das Gefühl nicht los, dass ich mehr hätte mitnehmen müssen aus der Geschichte.
Und trotzdem habe ich alles mit Shadi zusammen durchlebt. Habe die Facetten ihres Schmerzes gespürt, ihre Verzweiflung aufgrund der vielen Probleme in ihrem Leben, all die Herausforderungen, denen sie sich Tag für Tag stellen muss und die leise Hoffnung auf einen leuchtenden Stern in der Zukunft. Es war turbulent, gefühlvoll, rasant und hat mich in die Seele dieser verlorenen Frau blicken lassen.
Fazit: »Wie ein leuchtender Stern« von Tahereh Mafi ist keine leichte Lektüre, obwohl ich sie innerhalb eines Tages inhaliert habe. Mich hat das Schicksal, die Trauer, die innere Zerrissenheit von Shadi gebannt und ich bin einen Weg aus Einsamkeit mit ihr durchgegangen, den sie mit neuer Hoffnung füllen konnte. Es war ein emotionales Buch, das sehr viele verschiedene Gefühle zulässt und ihnen Raum gibt, sich zu entfalten.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 24. November geht es um: Wolltest du schon einmal aufgeben?
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