Jeanne Froidelac wird sterben. Denn sie befindet sich gegen ihren Willen in der Kutsche eines in sie verliebten adeligen Vampirs auf dem Weg nach Versailles. Am Hof der Finsternis herrscht nämlich seit 300 Jahren Ludwig der Unwandelbare als König der Vampire. Während die Adeligen nichts mehr begehren, als durch die Gunst des einstigen Sonnenkönigs unsterblich zu werden, müssen einfache Menschen wie Jeanne ihr Blut als Steuer abgeben. Doch zum Glück wird sie für eine Adelige gehalten, die nach ihrer Ausbildung in eine Vampirin verwandelt werden soll, falls sie die gefährlichen Prüfungen besteht. Doch Jeanne hat andere Pläne: Sie wird dem König nicht dienen, sondern ihn stürzen! Denn sie kennt nur ein Ziel: Rache.
Quelle: Penguin RandomHouse
Victor Dixen erzeugt durch seine bildhafte Sprache eine düstere Atmosphäre voller spannungsgeladener Momente. Seine brutalen und blutigen Darstellungen schockieren aufgrund der Grausamkeit. Gemischt mit den Geheimnissen und Intrigen am Hof, bot die Geschichte Abwechslung und Dramatik zugleich.
Als die Protagonistin Jeanne alles verliert, hinterfragt sie nicht nur ihr bisheriges Leben, sondern auch die Entscheidungen ihrer Familie. Mein Mitgefühl schwang bei ihr oft in genervt sein um. In manchen Momenten war sie unberechenbar, ungezähmt und tollkühn, in anderen beherrscht von Mordlust, sodass sie ihre Rache über alles andere stellte. Zwischen Prüfungen, Gefahren und Hoffnungslosigkeit, blitzte immer wieder ihre Impulsivität durch.
Der Autor lässt seine Vampire schön, stark und abgrundtief böse auftreten. Sie sind arrogante, emotionslose Raubtiere, die ihren Hochmut und ihre Herablassung offen zur Schau tragen. Sehr anschaulich wird auch das blutige Spiel zwischen Vampir und Mensch dargestellt. Das Machtgefälle hätte nicht deutlicher sein können. Insgesamt fand ich die Charakterdarstellungen, ihre Gedanken und Motivationen vielfältig und interessant.
An sich hatte die Geschichte ein paar Längen, viele Hilfestellungen und Zufälle, die die Handlung recht einfach vorantrieben. Trotzdem hatte ich vor allem an der düsteren Darstellung der Vampire und der hinterlistigen Gesellschaft am Hofe meine Freude.
Fazit: Victor Dixen hat mit »Vampyria - Der Hof der Finsternis« einen blutigen, brutalen Ton angeschlagen, der mich in die Intrigen beim Hof und die gefährlich, abgründige Welt der Vampire geführt hat.
Ebenfalls rezensiert von Letterheart | Chillys Buchwelt
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