Normalerweise kann Rea so schnell nichts aus der Fassung bringen, in letzter Zeit jedoch wächst ihr einfach alles über den Kopf: Prüfungen, Theaterproben, Fahrstunden - nichts will ihr mehr gelingen. Als Rea dann auch noch erfährt, dass ihr Diplomatenvater nach Doha, Katar, versetzt wird, kriegt sie endgültig die Krise. Wie soll sie sich in einer so fremden Welt zurechtfinden, in der völlig andere Regeln und Wertvorstellungen gelten? Doch obwohl sie sich fest vorgenommen hat, Doha zu hassen, ist sie seltsam angetan von der hochmodernen, luxuriösen Wüstenstadt. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten freundet sich Rea mit der rebellischen Farah an, die gemeinsam mit anderen Frauen in der Wüste gewagte Autostunts einübt. Als die beiden Mädchen eines Nachts auf eine illegale Wüstenparty gehen, verändert sich Reas Leben für immer. Denn hier lernt sie einen jungen Mann namens Shabah kennen und lieben. Was sie nicht ahnt: Shabah hat ein Geheimnis, und Reas Anwesenheit bringt ihn in höchste Gefahr ...
Quelle: Penguin RandomHouse
Was für ein einnehmender Schreibstil, was für eine grandiose Umsetzung der Thematik, was für eine Charaktertiefe und emotionale Entwicklung, die Rea durchlebt. Wie viel Wut, Liebe und Furcht in einer Geschichte liegen können. Ich bin völlig beeindruckt!
Yasmin Shakarami versammelt so viele Vorurteile in Rea, schürt ihre Wut und Unwissenheit, zeigt die Ignoranz und Hochmütigkeit, der sie unterliegt. Ihre Entwicklung ist augenöffnend, schonungslos und ehrlich, aber auch schmerzend langsam. Mit all den authentischen Gedanken, denen man sich unweigerlich stellt, wenn das eigene Handeln reflektiert wird, mit all der Abwehr und Ungläubigkeit. Die Autorin macht es leicht, den Wandel und die Unsicherheit nachzufühlen und Rea in ihrem Prozess erst mit Abneigung und schließlich mit Sympathie zu begegnen.
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Die Geschichte vereint Feminismus, Hoffnung, Female Rage, Selbstbestimmung, Liebe, Diversität, Angst und die Tragweite von Macht. Sie zeigt Frauen, die sich ihre Freiheit im Verborgenen erkämpfen und täglich mit Furcht, aber auch so viel Freude im Herzen leben. Der Schreibstil ist bildhaft, ausdrucksstark, reich an Emotionen und bedrückend schön. So viele Momente, die ich anhalten, so viele Gefühle, die einfangen wollte.
Ich fand die Übertragung von Gesellschaftskritik, die sich in Reas Person widerspiegelt, so gelungen und pointiert!
Fazit: Yasmin Shakarami hat in »Sturmflirren« eine tiefgehende, schmerzliche und genauso beeindruckend schöne Geschichte festgehalten, der ich mich kaum entziehen konnte!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 13. April geht es um: Bücher für den Frühling
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