Du bist unglücklich, dich quälen Ereignisse aus der Vergangenheit? Nur ein kleiner Eingriff und deine Erinnerungen sind gelöscht - genau das verspricht das Leteo-Institut.
Und obwohl es in Aarons Leben vieles gibt, dass er vergessen möchte, hat er immer Menschen um sich herum, die ihm Hoffnung geben. Erst als er Thomas kennenlernt und seine Gefühle zurückgewiesen werden, beschließt er zu Leteo zu gehen ...
Obwohl es eine fiktive Geschichte ist, fühlte es sich nicht so an. Aaron zu begleiten hat mich in einen Strudel aus Emotionen gezogen, mich schwindelig werden lassen und mich durchgerüttelt.
Adam Silvera zeigt die kleinen, großen, zwiespältigen Gefühle eines Jungen, der dabei ist, sich selbst zu finden. Auf diesem Weg geht Aaron durch so viele Tiefen, erlebt freudige Höhen, um in den nächsten Abgrund gestoßen zu werden.
Zwischenmenschlich hat es mich auf so vielen Ebenen berührt. Es tat weh zu sehen, wie sehr Aaron an sich selbst zweifelt und mit seinem Leben hadert. Wie tief der Schmerz auf der Seele eines so jungen Menschen lastet. Welche Gedanken ihn umkreisen, mit welchem Hass er umgehen muss. Und wie er es trotzdem schafft eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte zu bringen.
»Ich will normal sein« sind Sätze, die mir unter die Haut fahren. Die Gesellschaft ist tolerant? Fehlanzeige. Die Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen wird durch Gewalt und Brutalität ausgedrückt. Selbst an einem 16 Jährigen Jungen wird die Wut ausgelassen.
Ich weiß, dass nicht alle so offen sind gegenüber der LGBTQ+ Community, aber es so hautnah mitzuerleben und dabei zu sein - das hat mich erschüttert. Und es macht mich wütend.
Aaron hat mich durchweg beschäftigt. Ich habe mir Gedanken um ihn gemacht, wollte ihn trösten und positive Energie mitgeben. Sein Weg führt ihn über Probleme, Vergessen, Freundschaft, falscher Freundschaft, Liebe, unerwiderter Liebe, Vielschichtigkeit, Homophobie und lässt ihn so vieles fühlen.
Seine Geschichte hat mich bewegt. Genauso wie die Tiefe und herzliche Beziehung zu Genevieve und Thomas. Die drei durchleben ein wahres Drama aus riskanten Entscheidungen, Schmerz und Verlust und geben sich gleichzeitig so viele Momente des Glücks und der Zuversicht.
Fazit: Adam Silvera hat mich mit »More Happy Than Not« in ein emotionales Chaos gestürzt. Zwischenzeitlich lag mir die Thematik schwer im Magen und es hat mich zerrissen, wie sehr Aaron unter dem Hass und der Wut der Menschen leidet. Eine Geschichte über die eigene Sexualität, mit überraschenden Wendungen, Diversität und den Wert von Freundschaft und Liebe.
Ebenfalls rezensiert von Josia Jourdan
Das Buch enthält eine Content Note!
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