Brittainy C. Cherry - Denn ohne Musik werden wir ertrinken

Brittainy C. Cherry - eine Autorin der gewandten Worte, der stimmungsvollen Emotionen, der absoluten Dramatik. Ihr Schreibstil wärmt mich, wickelt mich ein und reißt mich mit.

Aber Halleluja - Was war das denn?

Das Setting auf der Ranch, den urigen Dorfbewohner*innen, die Atmosphäre zwischen ausmisten, Neuanfang, Vertrauen finden, Musik und Liedtexte schreiben hat mir sehr gefallen.

Doch in dieser Geschichte spiegeln sich viele Aussagen, Ansichten und Vorurteile, die mir nicht gefallen haben. Einerseits verurteilt Hazel die auslebende Sexualität von Ian, will aber gleichzeitig nicht für ihre eigene Sexualität herab gewertet werden. Andererseits handelt sie in vielen Situationen übergriffig, kann kein nein akzeptieren und drängt Ian dazu mit ihr zu reden, obwohl dieser noch nicht bereit ist.

Respekt ist ja bekanntlich keine Einbahnstraße.

Aber die Handlung übertrifft die oben genannten Kritikpunkte bei Weitem. Dramatische Hintergrundgeschichten mit Familienproblematiken, Melancholie und erschwerten Möglichkeiten sind bei der Autorin keine Überraschung für mich. Normalerweise liebe ich den emotionsgeladen Schmerz, der mich zu Tränen rührt.

Aber uff. Der Regen aus dramatischen Ereignissen riss gar nicht mehr ab. Es war wie ein Sturm aus abstrusen Zufällen und unüberwindbaren Hindernissen und meine Ungläubigkeit mittendrin. Die sich, ihr ahnt es, wie durch Zufall alle bis ins kleinste Molekül auflösten. Puff. Probleme? Ach pff … super easy.

Was ist nur passiert? Liegt es daran, dass ich langsam aus den immer wiederkehrenden Geschichten herauswachse? Möchte ich eine weitere Entwicklung innerhalb der Handlung und der Charaktere sehen? War dieses Buch nur ein „Ausrutscher“ für mich oder das Ende meiner Liebe zu der Autorin? Wie würde ich die vorigen Bücher aus der heutigen Sicht bewerten? Wären sie immer noch viele meiner Highlights? Ich teste es lieber nicht und bewahre mir ihre emotionalen Geschichten im Herzen.

Das Buch war nicht richtig schlecht, aber wirklich gefallen hat es mir auch nicht. Für mich das schwächste aus der Feder von Brittainy C. Cherry, das ich bisher gelesen/gehört habe.

Fazit: »Denn ohne Musik werden wir ertrinken« ist an Dramatik kaum zu übertreffen. Brittainy C. Cherry kleidet ihre Geschichte in gewandte Worte und einer emotionsgeladenen Handlung. Leider wurde ich dieses Mal von abstrusen Ereignissen überschwemmt und mir war es selbst kaum möglich nicht in diesem Sturm aus Tragik zu ertrinken.

Ich würde sagen zwischen 2,5 und 3 Sternen!

Da dies unser Dezemberbuch im Buchclub war, möchte ich euch noch weitere Meinungen aus dem Buchclub zeigen:
Diana Magictimes | Eule und Buch

Das Buch enthält eine Content Note!