Elea lebt mit ihren Geschwistern in der kleinen Stadt Fehrenlund und versucht ihre Familie mit dem Verkauf von Schwefelhölzern durch den kalten Winter zu bringen. Das Feuer war ihr seither zugewandt und sie kann die Flammen kontrollieren.
Als sie eines Abends von der gütigen Königin ausgewählt wird mit ihrer Gabe dem Reich zu helfen, hofft sie damit ihren Geschwistern ein sorgloses Leben zu bieten. Doch das Schloss und ihre Königin sind weitaus geheimnisvoller, als gedacht ...
Carina Schnell schafft einen starker Einstieg mit malerischen Szenen, die winterlich und magisch angehaucht sind und sofort dieses Gefühl von klirrender Kälte auf der Haut verursachen.
Als Elea auf die anderen Begabten im Schloss trifft sind die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft vereint. Zusammen sollen sie der Königin helfen das Gleichgewicht des Reiches zu wahren. Doch die Dunkelheit und Ruhe im Schloss entfacht Eleas Neugier. Bei ihren Streifzüge und Erkundungstouren hatte ich immer ein Prickeln im Nacken, als würde jederzeit etwas aus dem Dunkeln springen.
Das Spiel mit dem Feuer, die Sehnsucht nach ihrer Familie, das stetig anwachsende Misstrauen und der Wille der Königin zu helfen verknoten sich in Elea zu einem Klumpen aus Zweifeln. Sie sprudelt oft über mit ihrem hitzigen Temperament, nutzt dieses Feuer aber ebenso um mit Tatendrang anzupacken. Sie scheint unermüdlich in ihrem Eifer, unerschöpflich in ihrem Ideenreichtum.
Ihr Mut und Selbstvertrauen haben, wie die Flamme in ihr, hell geleuchtet. Ihre Anwesenheit spendete Trost und Geborgenheit. Sicherheit und Wärme.
Aber nicht nur das Feuer in Elea, sondern auch die Elemente der drei anderen jungen Frauen haben eine ganz eigene Lebenskraft. Während mich die Erdmagie mit ihrer Pracht und Ruhe faszinierte, bestaunte ich die Wassermagie und ihre Eleganz. Die Luftmagie hatte etwas flatterhaftes an sich, beeindruckte mich aber mit ihrer Stärke.
So unterschiedlich die vier Frauen sein mochten, sie waren verbunden durch die Einsamkeit und ihre Aufgabe im Schloss.
Carina Schnell hat diese Geschichte märchenhaft und mit viel Magie umgesetzt. Es ist mir immer eine Freude ihren packenden Schreibstil durch die Zeilen zu folgen und mich von ihren Worten mitreißen zu lassen. Auch hier konnte ich wieder in den Genuss ihrer bildhaften Sprache und ihrer vor Energie sprühenden Charaktere kommen.
Vor allem die Verbundenheit zur Natur konnte ich fühlen. Alles strahlt in einem satten grün, das Eis knistert und die Bäume flüstern ihre Geheimnisse in den Wind.
Im letzten Drittel fiel es mir nicht mehr so leicht der Geschichte zu folgen. Plötzlich verschob sich der Schwerpunkt und auch, wenn ich den Aspekt schön fand, so geriet das Dringliche in Vergessenheit. Genauso plötzlich waren wir aber wieder auf dem Weg und das Ende trat schneller ein, als ich angenommen hätte.
Fazit: »Die Flamme im Eis« von Carina Schnell besticht durch ein magisches Setting, einen mitreißenden Schreibstil und die faszinierenden Kräfte der vier Elemente. Das alles wurde mit viel Feuer, der Schönheit der Natur, einem geheimnisvollen Schloss und einer Portion Misstrauen gemischt.
Zwischen 4 und 4,5 Sternen!
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