Titel: Insomnia - Das Herz der Bestie
Autor/in: Dominik A. Meier
Cover: Nina Döllerer Design
Reihe: Insomnia - Band 1
Genre: Cyberpunk-Abenteuer
Herausgeber: Independently published
ISBN: 9798618768306
Preis: E-Book 2,99 €, Taschenbuch 14,99 €
Status: Werbung | Rezensionsexemplar
Drei Worte: Komplex, Intrigen, Verwandlung

Eines Nachts kommt Alva von ihrer Arbeit nach Hause und spürt, dass sich etwas verändern wird. Ihr Körper gehorcht ihr nicht länger und sie fühlt sich schlapp und ausgelaugt.
Ohne Vorwarnung wird sie in eine fremde Welt gezogen. Gefangen in einem Körper, der nicht ihr gehört, soll sie plötzlich in die Arena und gegen Bestien kämpfen.
Auf der Suche nach einem Ausweg begibt sie sich in die Gefahren der neuen Welt und stößt auf Hindernisse, die weit über den Verstand hinaus gehen.

Veröffentlicht am 04.07.2020 von Wortklecks

Dominik A. Meier - Insomnia - Das Herz der Bestie

Die Handlung
Alva und ihre beste Freundin Jules landen in einer Welt, die sie nicht kennen. Sie wachen in dem Körper einer Bestie auf und sollen nun dem Ruf folgen und Kämpfe in einer Arena bestreiten. Doch  die Freundinnen wissen nicht wem sie trauen sollen, denn alle scheinen nur auf ihren eigenen Vorteil aus zu sein. In dem Bestreben einen Ausweg aus der Situation zu finden und zurück zur Erde zu kehren, erleben Alva und Jules jede Menge Strapazen.

Die Welt der Bestien
Was mir richtig gut gefallen hat war die Umsetzung der Bestien. Hier sind viele Details versteckt und die Vielfalt fand ich erstaunlich. Die Art, wie sie sich bewegen, wie sie sich verwandeln, was sie für Empfindungen haben. Auch die Actionszenen und die Kämpfe haben Lust gemacht weiter zu lesen und dem Geschehen zu folgen. Es gab düstere Zonen, erschreckende Momente, zwielichtige Charaktere und eine Welt, die so anders war. Die Idee, wie die Welt aufgebaut ist, fand ich innovativ und erfrischend.

Wo soll es denn hingehen?
Doch leider empfand ich schon den Anfang als undurchsichtig und verschwommen. Alva erlebt die Tage wie in Trance, wie durch einen Schleier und genauso erging es mir auch. Die Welt und ihre Eigenschaften haben sich mir lange Zeit nicht erschlossen, genauso wie die Bewohner darauf. Es gab ein hin und her, viele Fragen, keine Antworten, noch mehr Fragen, Informationen, die sich nicht richtig einordnen ließen, noch mehr Fragen. Plötzlich kommt noch eine andere Partie ins Spiel und es werden noch mehr Fragen aufgeworfen.

Und das, was mir nach einiger Zeit echt den letzten Nerv geraubt hat: Alva und Jules werden immer wieder vertröstet. Erzählt mir eure Geschichte, ich erkläre euch danach alles. Kommt hier entlang, wir haben später Zeit alles zu klären. Lasst mich euch erst das zeigen, bevor ich eure Fragen beantworte.

Aber (!) dazu kommt es nie! Ich habe so selten eine Erklärung bekommen, dass ich fast ausgerastet wäre. Es wird einfach alles in den Raum geworfen, die Tür verschlossen, die Fenster verriegelt und durch die Luke werden noch mehr hinterher geschoben.

Alva, ach Alva.
Am Anfang habe ich große Hoffnungen in Alva gesetzt. Sie ist schlagfertig, weiß was sie will und lässt sich nichts einreden. Aber sobald sie in die fremde Welt gezogen wird, verwandelt sie sich in ein jammerndes Wrack, das gefangen ist in Gedanken und negativer Energie.

Mit ihrer besten Freundin Jules liefert sie sich Schlagabtäusche, die wahrscheinlich witzig sein sollten, aber einfach nur zickig und bockig rüber kamen. Es ist selten, dass sie mal vernünftig miteinander reden. Lieber hauen sie mit Schimpfwörtern um sich, dass mir die Ohren schlackerten. Die raue Art, die sie an den Tag legten, passte sicherlich zur Welt und der Situation, beinhaltete mir aber zu viele vulgäre Ausdrücke.

Ich fand es schwer einen Zugang zu den Persönlichkeiten zu bekommen, weil ich mich selten einbezogen fühlte, als würden sie sich mir nicht öffnen. Mir fehlten die Berührungspunkte, an denen ich mitfühlen oder in die ich mich hineinversetzt konnte.

Die Charaktere und die Stimmung weicht auch sehr ins Extreme. In einem Moment sind sie redselig, im nächsten wollen sie nichts mehr mit dir zu tun haben. Sie treffen Entscheidungen, ohne miteinander zu reden oder sich abzusprechen. Ihre Emotionen sprudeln oft über und ich wusste gar nicht wieso.
Alva will beispielsweise einen Menschen retten, den sie gerade zwei Tage kennt. Dafür nimmt sie gerne in Kauf ganz viele andere zu töten und ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Den nächsten kennt sie ein paar Stunden und er hat ihr komplettes Leben zerstört, ihre Existenz, einfach alles.
Alva bedeutet Drama pur.

Dominik A. Meier - Insomnia

Schreibstil
An sich kann Dominik A. Meier sehr anschaulich und witzig schreiben. Auch die Action sitzt an den richtigen Stellen. Allerdings war mir hier einfach vieles zu verworren und wirr. Ich hatte mich dank des Klappentextes auf Bestienkämpfe der Extraklasse gefreut, doch anfangs schien es so, als würden wir dort nie hinkommen. Es ist ein hin und her, ein auf und ab und ich war mitten drin und wurde so stark rumgeschleudert, dass ich gar nicht wusste, wo ich war.

Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass ich nicht weiß, was mir das Buch sagen möchte. Ich habe es nicht als schlecht empfunden, auf keinen Fall! Es hat mich definitiv unterhalten. Aber ich habe keine Ziele gesehen, keinen Weg. Ich weiß einfach nicht, wo mich dieses Buch hinführen wollte.

Dazu würde ich gerne Alvas Gedanken zitieren (S. 408):
Nicht eine ihrer Fragen war beantwortet worden, nicht einem dieser Ereignisse lag ein Sinn inne (…) Sie kannte keine Ziele, keine Beweggründe und auch sonst nichts; sie konnte nichts tun …

Zum Ende hin kommt eine kleine Richtung auf, aber eigentlich fühle ich mich wie am Anfang der Geschichte. Ich weiß so gut wie nichts.
Wer damit allerdings keine Probleme hat, dem sollte das Buch richtig gut gefallen!

Fazit: »Insomnia - Das Herz der Bestie« von Dominik A. Meier ist an sich eine actiongeladene Geschichte, die einen kaum zu Atem kommen lässt. Die Idee fand ich wahnsinnig spannend, die Umsetzung der Bestien gefiel mir auch richtig gut. Leider habe ich schwerlich einen Zugang zu den Charakteren erhalten und fand sie sehr extrem in ihren Emotionen. Auch erschloss sich mir bis zum Ende nicht, wohin mich die Geschichte bringen wollte, welchen Weg sie einschlägt oder was die Ziele und Beweggründe sind.

Daher schwanke ich zwischen 2,5 und 3 Sternen.

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