Schön euch wiederzusehen bei unserer Kategorie: Das Fünf-Fragen-Interview!
Ich hoffe wir können euch damit kleine Einblicke in die Geschichten geben und ihr bekommt Lust Neues kennenzulernen.
Heute habe ich Catherine Strefford zu mir eingeladen.
Cathy und ich haben uns während der Jurytätigkeit beim tolino media Newcomerpreis kennengelernt. Heute erscheint ihr neues Buch »Zwischeneinander« und ich durfte ihr ein bisschen auf den Zahn fühlen ...
Halli Hallo und herzlich willkommen zu einem kleinen Interview mit Catherine Strefford und anschließender Buchvorstellung.
Liebe Cathy, ich freue mich, dass du heute bei mir zu Gast bist und dich meinen Fragen stellst!
Mit deinem Debüt »Nur kurz leben« hast du die Herzen der Jurymitglieder des tolino media Newcomerpreises 2020 im Sturm erobert. Ein grandioser Start für dich als Autorin. Wie hast du diese Zeit selbst erlebt und was ist dir am Stärksten in Erinnerung geblieben?
Klingt vielleicht abgedroschen, aber ich empfinde das selbst ein Jahr später immer noch als ein bisschen unwirklich. Ich habe das Buch geschrieben und der einzige Anspruch war, ein Buch geschrieben und veröffentlicht zu haben – so gut wie mir zu dem Zeitpunkt möglich. Wenn es dann noch jemand liest und es gefällt: yay.
Dass das Buch dann sogar den ersten Platz bei einem Wettbewerb abräumt, davon hätte ich nicht mal geträumt. Nachdem ich die Info hatte, dass ich gewonnen habe, hab ich ständig erwartet, dass noch eine Mail oder ein Anruf oder sowas kommt und mir mitgeteilt wird „oh, sorry, wir haben uns da vertan“. Wie bei den Oscars, als die Umschläge vertauscht wurden. Es war also irgendwie ein ganz verwirrender Gefühlsmix aus absoluter Freude und Unsicherheit.
Beschreibe »Zwischeneinander« in drei Sätzen und suche dir drei Schlagwörter aus, die am besten deine Geschichte widerspiegeln!
Richie findet die Liebe, aber kann sie nicht annehmen. Aus dem Gefühl heraus, sie nicht verdient zu haben, sabotiert er die Beziehung. Erst als er vergangene Erlebnisse akzeptiert, lernt Richie, dass diese nicht seinen Wert bestimmen.
Total schwer sich auf drei Begriffe zu reduzieren, ohne ein falsches Bild zu schaffen. Du hast sechs statt fünf Fragen gestellt, also schummle ich hier auch. :D
Herz- und Seelenschmerz, Kopfzerbrechen und Wohlgefallen
Na, da drücke ich mal ein Auge zu :D
Die nächste Frage wollte ich schon immer mal einbauen und jetzt darfst du die Erste sein: Versuche die Geschichte so unattraktiv und langweilig wie möglich darzustellen!
Zwei Typen treffen und verlieben sich, klappt gut, dann nicht mehr. Man erfährt Details aus der Jugend des einen Typens und dann gibt’s halt ein Ende.
Hach ja, ich liebe es!
Bist du eine Autorin, die ihre Charaktere gerne in die Gefahr schickt und sie auf die Probe stellt oder zierst du dich ihnen Schlimmeres anzutun?
Schwer zu sagen. Ich glaube bisher sind meine Figuren weitestgehend ganz gut weggekommen. Trotzdem mussten sie auch leiden. Was auch mich ein bisschen leiden lässt, weil sie mir natürlich ans Herz wachsen und ich so viel Zeit mit ihnen verbringe. Aber ich persönlich mag es nicht so gerne, wenn alles immer gut läuft und Probleme leicht aus dem Weg geschafft werden können, das langweilt mich schnell. Daher versuche ich beim Schrieben schon auch irgendwie, es ihnen nicht zu einfach zu machen. Und drücke noch mal mit dem Finger in die Wunde, wenn wir eigentlich alle der Meinung sind, dass es doch jetzt genug ist.
In deiner Blogbeschreibung habe ich entdeckt, dass du an einem Buch über Zombies arbeitest. Ich bitte um Aufklärung! Wie, wann, wo und wer?
Hach ja, die Zombies, mein kleines Sorgenkind. Kann aktuell gar nicht so viel über das wie, wann, wo und wer sagen, versuche aber mal zu erklären, warum das so ist:
Die Rohfassung habe ich beim NaNoWriMo 2019 geschrieben (meine Güte, ist das schon so lange her?!). Dann ließ ich es ein wenig ruhen, ließ ein paar Leute reinlesen und bat um ihre Meinung, gewann eine Begutachtung des Manuskripts durch eine Lektorin, die mich auf ein paar Dinge hinwies, die in Jugendbüchern nicht gut funktionieren. Eine explizite Szene – kein Problem, hätte ich streichen oder ändern können. Ein weiterer Punkt war das Nicht-Happy-End an dem ich aber sehr, sehr hänge.
Der Grund, weswegen aber die Luft aus dem Projekt ist, ist, dass im Manuskript das Virus aus dem die Zombies werden, sich durch verunreinigte Grippeimpfungen freisetzt. Die Lektorin wies mich darauf hin, dass das Thema Impfung problematisch sein kann und falsche Werte füttern könnte, nämlich die Bestätigung von Impfgegner. Und das alles, noch ehe das Thema Impfungen durch Corona in aller Munde war. Ich wollte darüber nachdenken, schob es zur Seite und kümmerte mich erst einmal um „Zwischeneinander“ und dann nahm hier alles seinen Lauf mit Corona, Lockdowns, Impfungen und nun ja, es ist sicherlich nachvollziehbar, dass ich irgendwie die Lust verloren habe.
Damit lagen die Zombies auf Eis.
Im Unterstübchen rauchen aber noch immer die Räder und ich denke darüber nach, was ich bereit bin zu ändern und was nicht und was aus der Geschichte werden muss, damit ich wieder Lust darauf habe und es auch schaffe, sie zu Ende zu bringen. Ich bin da leider noch nicht zu einem Ergebnis gekommen und habe nun erst einem anderen Projekt den Vortritt gelassen. Es ist also leider noch nicht klar, was aus den Zombies wird, außer, dass es, wenn etwas daraus wird, noch einige Zeit dauern wird. Aber ich kann sagen, dass ich die Idee für eine Plotänderung habe, bei der die ganze lästige Impfthematik raus wäre und wo ich durchaus Lust hätte, es auszuprobieren. Es sieht also ganz gut aus, dass die Zombies tatsächlich irgendwann wieder aus dem Eis gelassen werden.
Wow, so eine spannende Geschichte habe ich gar nicht vermutet. Ich drücke die Daumen, dass du die Geschichte irgendwann zu deiner Zufriedenheit fertig stellst.
Schon sind wir bei der letzten … ok, ich weiß, es waren schon fünf Fragen, aber mich würde noch eins brennend interessieren: Welche Botschaften gibst du deinen Leser*innen mit auf den Weg? Was ist dir besonders wichtig?
Ich überlasse das Interpretieren ja lieber den Leser*innen, aber wenn Botschaften aus meinen Texten gezogen werden, dann hoffe ich, dass eine davon ist, dass alle ihren Wert haben, es vielleicht nicht immer leicht ist, es sich aber immer lohnt durchzuhalten, denn es kann ja nur besser werden, nicht wahr? Ich bin mir fast sicher, dass es so ist.
Vielen lieben Dank für das tolle Interview, es hat mir sehr viel Spaß gemacht!
Und für euch gibt es jetzt noch den Klappentext:
Was, wenn die Liebe vor einem steht, aber man nicht bereit dafür ist?
Richie setzt alles daran, seinem eigenen Glück im Weg zu stehen. Doch muss er wirklich erst sich selbst lieben, um von anderen geliebt werden zu können? Die Beziehung mit Maxi kann Richie nur anfangs genießen, denn unentwegt wartet er auf das Ende, von dem Richie sicher ist, dass es früher oder später kommen wird. Keine Liebe ist wie die andere und nichts Neues kann wachsen, solange das Herz und die Seele noch mit dem Unkraut der Vergangenheit bewuchert sind. Aber erkennt auch Richie das früh genug?
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Beim nächsten #blogger_innensonntag am 1. Dezember geht es um: Märchen und Märchenadaptionen
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