Nach einem Bürgerkrieg unter den Hexen versuchen die Freundinnen Niamh, Leonie, Helena und Elle, in ihr »normales« Leben zurückzukehren. Doch Niamh trauert um ihre große Liebe und hadert mit ihren Gefühlen für den Gemüselieferanten Luke; Leonie kämpft für ihren eigenen Zirkel aus Hexen of Color; Helena muss als Hohepriesterin des Hexenzirkels ihrer Majestät die magische Behörde am Laufen halten; und Elle ist mit einem Nicht-Magier verheiratet, der nichts von ihren Kräften ahnt - bis ihre Tochter sich als Hexe entpuppt.
Als die Orakel das Ende aller Hexen vorhersagen, gerät ein magisch begabtes Kind in den Fokus der vier Freundinnen. Jetzt müssen die Hexen Entscheidungen treffen, die ihre Freundschaft für immer verändern werden …
Quelle: Droemer Knaur
Juno Dawson schreibt detailliert, bildreich und magisch. Die Handlung baut sich langsam auf und lässt den Lesenden Zeit in die Welt der Hexen und Hexer einzutauchen, ihre Geschichte zu verstehen und auf sich wirken zu lassen. Sie verleiht ihren Charakteren Tiefe, bei manchen mischt sie Verzweiflung mit unter, andere lässt sie im Dunkeln, von Geheimnissen umwoben.
Die menschlichen Beziehungen sind ausgeklügelt, schwanken zwischen Vergangenheit, Vertrautheit und neuen Wegen. Im Fokus stehen die vier Frauen, die sich seit Kindertagen kennen und ihre Fähigkeiten gemeinsam entdeckten.
Es war spannend zu sehen, wie die Prioritäten bei den Persönlichkeiten gesetzt wurden. Empfand ich anfangs eine Person als sympathisch, driftete sie durch Äußerungen und Handlungen zusehendes ab. Hatte ich vor einer anderen Angst, so blühte diese mit jeder Seite mehr auf und ließ mich in ihr Innerstes schauen. Manche umhüllten ihre Gedanken in Nebel, einem Mysterium gleich. Ich konnte mich, auch ohne magische Fähigkeiten, in jede hineinfühlen, ihre Zweifel und Kämpfe sehen, die Traurigkeit spüren.
Richtig und Falsch waren oft nicht leicht zu unterscheiden. Die Sichtweisen, aus den verschiedensten Perspektiven fand ich wunderbar erfrischend. Sie machten es mir manchmal schwer, jemanden als „böse“ anzunehmen, weil ich die Absichten nicht unbedingt als falsch wahrnahm.
Ich liebe die Diversität in der Geschichte. Vor allem, weil sie über die menschlichen Beziehungen, die sexuelle Orientierung und die Hautfarbe hinausgeht. Es geht um Werte, das Aufzeigen von Problematiken, das Finger aufdrücken und die Sache mit der Akzeptanz, Toleranz und Diskriminierung. Wie schwer es Menschen fällt, feinfühlig zu sein und andere Wege, als die ihrer eigenen Struktur, anzuerkennen. Wie wenig sie sich aus ihren Denkmustern lösen können und wie bemüht viele trotzdem sind.
Baute sich die Spannung langsam auf, so entlud sie sich mit einem ordentlichen Scheppern und ließ mich verblüfft und überrascht zurück. Im Juni geht es dann weiter auf diese atemberaubende Reise!
Fazit: Juno Dawson steckt viel Zeit in die Entwicklung ihrer Figuren und das habe ich mit jeder Seite erkannt. In »Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Das begabte Kind« bekam ich nicht viel Action, aber einen spannenden Aufbau, eine sagenumwobene Geschichte über die Anfänge der Hexen, weitreichende Emotionen, ein Aufzeigen und Umdenken und ein raffiniertes, wie auch faszinierendes Magiesystem.
Ebenfalls rezensiert von Letannas Buecherblog | Chillys Buchwelt
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Beim nächsten #blogger_innensonntag am 3. November geht es um: Geschichten, die dich geprägt haben
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