Titel: The Way We Melt
Autor/in: Nena Tramountani
Cover: buerosued
Reihe: Hungry Hearts - Band 3
Genre: New Adult
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3-328-10855-9
Preis: E-Book 9,99 €, Paperback 13,00 €
Status: Werbung | Rezensionsexemplar
Drei Worte: Wut, ungesagte Worte, verzeihen

Ihre Gefühle hält Darcy seit Jahren unter Verschluss. Niemand weiß, wie hart das letzte Jahr für die junge Köchin im Sternerestaurant Prisma war. Wie weh es tat, als Nicolas, der älteste Sohn der Restaurantbesitzer, seine Heimat Goldbridge auf der Suche nach Freiheit verließ. Wie besonders ihre Verbindung war. Als Nic auf einmal wiederauftaucht und ganz selbstverständlich ein Foodstyling-Projekt initiiert, kann Darcy ihre Wut kaum im Zaum halten. Da sie für ihre kreative Ader bekannt ist, fällt ausgerechnet ihr die Aufgabe zu, die feinen Gerichte für Nics Fotos in Szene zu setzen. Mit Genugtuung bemerkt sie, dass er ohne sie aufgeschmissen ist - aber auch, wie hervorragend sie sich immer noch ergänzen. Darcy fühlt sich nicht nur von Nic verraten, der sie im Stich ließ - sondern auch von ihren Gefühlen, die plötzlich in ungeahnter Intensität aufflammen …

Quelle: Penguin RandomHouse

Veröffentlicht am 16.04.2023 von Wortklecks

Nena Tramountani - The Way We Melt

Mit »The Way You Crumble« hat mich die Autorin umgehauen. Eine Geschichte über Ausweglosigkeit, Selbsthass und neue Chancen, die mir in der Umsetzung schlichtweg das Herz zerrissen hat. Ob es mir mit dem dritten Band genauso ging?

Nena Tramountani schreibt sehr fesselnd und punktet mit ihrem Sprachgefühl. Obwohl ich die Geschichte durch den schönen Schreibstil quasi eingesaugt habe, konnten mich die Emotionen dieses Mal nicht komplett erreichen.

Das erste Drittel verbrachte ich wütend. Über die Umstände, über Nic, über seine Arroganz und Selbstverständlichkeit. Dass er in die Handlung marschiert und alles für sich beanspruchen und dabei noch die Füße geküsst bekommen will. Wie er sich aufplustert und aufspielt, mit Geld um sich wirft und meint, damit die Probleme zu lösen.

Es war unheimlich schwer einen Draht zu Nic aufzubauen. Erst war ich erbost, dann habe ich sein Verhalten nicht nachvollziehen können und erst zum Ende hin, taute er auf und ließ in sein Inneres blicken. Anders verhielt es sich mit Darcy. Ihre Palette an Emotionen war sofort greifbar. Verzweiflung, Zorn, Einsamkeit, Sehnsucht und der Wunsch nach Harmonie wechselten sich miteinander ab und wirkten authentisch und nahbar.

In der Vergangenheit hatten die beiden eine intensive Geschichte, die immer wieder am Sichtfeld kribbelte, aber nicht vollständig zu mir überspringen konnte. Dadurch fehlte mir das Feeling für die beiden in der Gegenwart und auch die Funken sprühten nur bedingt.

Es ist so viel Ungesagtes zwischen den Personen, so viel angestaute Wut, so viel verstrichene Zeit. Aber nur ein reumütiger Blick von Nic und alle scheinen ihm sein Verhalten zu verzeihen. Selbst Darcy und Julian stehen in meinen Augen zu schwach für ihr eigenes Wohlbefinden ein. Die Annäherung und die Versöhnung kam mir viel zu plötzlich für all die Gefühle und unausgesprochenen Worte, die zwischen ihnen stehen.

Nena Tramountani - The Way We Melt

Auch fehlte mir die Verbindung zum Prisma. Es gab einige Szenen, bei denen das Flair des Restaurants rüberkam und in denen ich direkt wieder den leckeren Duft des Essens geatmet und die familiäre Umgebung genossen habe. Denn dafür, dass Darcy als Köchin arbeitet, hat sie nicht einmal im Prisma gekocht.

Dann war noch viel drumherum, das die Handlung wuselig und manchmal unübersichtlich gemacht hat. Auch wenn es wirklich schön war, die anderen Charaktere wiederzusehen und ihren weiteren Lebensweg zu verfolgen, wirkte es im Ganzen zu chaotisch.

Noch etwas das mich wirklich störte und mir nicht aus dem Kopf ging: Darcy stellt Collagen von Fotos aus Zeitschriften und Selbstgebasteltem her. Kompositionen sind quasi ihre große Leidenschaft. Ist auch alles in Ordnung, wenn sie diese für sich selbst macht. Aber als es darum ging, die Collagen zu verkaufen, da ploppte sofort ein riesiges Schild mit „Urheberrecht“ in meinen Gedanken auf. Mag kleinlich klingen, aber es regt mich tierisch auf, wenn Menschen nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie Bilder nicht zerschneiden oder umgestalten dürfen, um diese für ihre Zwecke zu verkaufen. Das ist Diebstahl.

Fazit: Nena Tramountani hat ein unglaubliches Sprachgefühl, sodass ich ihre Worte förmlich aufgesaugt habe. Doch leider kratzten die Gefühle nur an meiner Oberfläche und drangen nicht bis in mein Herz vor. Schade.

Ebenfalls rezensiert von Behind.the.cover_Buchblog

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