Für die Journalistin Catriona geht es beruflich nach Schottland. Aber nicht nur der neueste Artikel wartet darauf geschrieben zu werden, sie selbst muss sich über einige Dinge in ihrem Leben klar werden.
Mit der Ruhe und der Einsamkeit der Natur fällt es ihr immer leichter New York und ihre Probleme zu vergessen. Bis sie in einem Pub einen seltsamen Fremden begegnet und kurz darauf durch den Wald gejagt wird. Auf ihrer Flucht fällt Catriona durch einen Tümpel und landet in Alba.
Alba, die Welt der Feen.
Und kein anderer als der Fremde Mann ist hinter ihr her, um sie zu töten.
Herzlich willkommen zu einem Interview mit der Autorin Carina Schnell.
Hallo liebe Carina, ich freue mich sehr, dass du heute Zeit hast dein Buch vorzustellen und mit mir über Alba zu plaudern!
Alba. Ein kurzes Wort mit viel mehr Bedeutung, als man vermuten würde. Denn hinter diesen vier Buchstaben steckt eine ganze Welt. Wie genau sieht diese aus und unterscheidet sie sich stark von unserer?
Carina: Alba heißt Schottland auf Gälisch und das verrät schon einiges. Man kann sich Alba nämlich als eine Art Parallelwelt zu unserer vorstellen, wie einen Spiegel. Inspiriert haben mich dazu die nahezu unbewegten Wasseroberflächen der schottischen Seen (Lochs), die die Umgebung widerspiegeln. Eine spiegelverkehrte Welt im Wasser. Was wäre, wenn man durch sie hindurch in die andere Welt reisen könnte? So kam mir die Idee: Um nach Alba zu gelangen, muss man „spiegelreisen“. Dann findet man sich in der Welt der Feen wieder, die sich auf den ersten Blick gar nicht so sehr von dem uns bekannten Schottland unterscheidet. Aber wenn man genau hinsieht, ist alles magisch. Und es lauern einige Gefahren, die in der Menschenwelt noch nicht mal in Albträumen vorkommen würden.
Das heißt Alba ist gar nicht so traumhaft, wie es den Anschein hat? Vor welchen Gefahren sollten wir uns denn am meisten fürchten?
Carina: Ich denke, das gefährlichste ist die Unwissenheit. Wenn man unfreiwillig in eine fremde Welt geworfen wird, könnte erst mal alles potenziell gefährlich sein. Das muss auch die Protagonistin Cate am eigenen Leib erfahren. Neben den zahllosen gefährlichen Wesen und Monstern, die in Alba ihr Unwesen treiben (ich sage nur Wölfe mit froschartigen Zungen und ätzendem Speichel), sind da aber noch die Feen. Und denen will man als Mensch lieber nicht über den Weg laufen. Denn anders als in anderen Fantasy-Geschichten sind meine Feen keine kleinen süßen glitzernden Dinger, sondern eher mordlustige Killer.
Beschreibe Alba mit drei Worten: magisch, abenteuerlich, sexy
Und nun drei Worte, die gar nicht auf die Geschichte zutreffen: langatmig, niedlich, modern
Die Geschichte spielt im wunderschönen Schottland, es handelt von Feen, ist magisch und mit Action gewürzt. Bei Fabelwesen denkt man oft an anmutige, zarte Geschöpfe. Doch deine unterscheiden sich grundlegend davon. Sie sind Krieger, die ihre Welt mit allen Mitteln vor den Menschen beschützen wollen. Was hat die Menschen und Feen entzweit?
Carina: Die Fehde zwischen den beiden Völkern reicht viele Jahrhunderte zurück und ist kaum in ein paar Worten abzuhandeln. Der Kern des Problems ist im Endeffekt derselbe, wie bei den meisten Konflikten in der Geschichte unserer realen Welt: Menschen fürchten seit Anbeginn der Zeit alles, das andersartig ist. Und man muss nur ein Geschichtsbuch aufschlagen, um zu sehen, wie viel Leid und Zerstörung aufgrund dieser Angst angerichtet wurde. Davon habe ich mich beim Schreiben von Alba inspirieren lassen. Magie ist ein Konzept, das vielen Menschen Angst einjagt, weil sie es nicht verstehen können. Deshalb haben sie in der Geschichte von Alba irgendwann angefangen, die Feen systematisch auszurotten, die sich das natürlich nicht gefallen lassen haben.
An welcher Szene hattest du zu knabbern und welche ging dir erstaunlich leicht von der Hand?
Carina: Ich beschreibe sehr gern. Orte, Personen, Dinge, Gerüche, Empfindungen – das geht mir immer leicht von der Hand. Es macht mir großen Spaß, meine LeserInnen Alba mit allen Sinnen erleben zu lassen. Dialoge sind für mich immer am schwierigsten zu schreiben, weil ich sie so authentisch wie möglich hinkriegen will und immer finde, dass sie zu gestelzt klingen. Lustigerweise klappten die Dialoge zwischen Cate und Carrick beim Schreiben aber total gut, weil die beiden schon eine tolle Chemie mitbringen. Eine Herausforderung waren die Kapitel aus Carricks Sicht, das war das erste Mal, das ich aus der Perspektive eines Mannes geschrieben habe.
Catriona ist ein ungewöhnlicher Name für einen Menschen. Wie bist du auf ihn gekommen?
Carina: Catriona ist ein alter gälischer Name und wird übrigens Katrina ausgesprochen. Ich habe sehr lange und sehr viele dieser gälischen Namen und Wörter recherchiert, was mir großen Spaß gemacht hat. Deshalb gibt es hinten im Buch auch ein Glossar dazu. Den Namen Catriona kannte ich allerdings schon vorher von einer meiner Lieblingsschauspielerinnen Catriona Balfe (von Outlander), die aus Irland kommt.
Mit welchem Buchcharakter - aus deinen oder anderen Geschichten - würdest du gerne mal einen Tag zusammen verbringen? Was würdet ihr schönes unternehmen? Kaffee trinken, Monster jagen oder doch lieber einen ruhigen Spaziergang?
Carina: Aus Alba wäre das definitiv Nairn. Mit ihr würde ich gern ein paar Grannaghs jagen gehen und abends am Feuer sitzen und ihren Geschichten lauschen. Ansonsten wünsche ich mir schon seit ich ein Kind bin, dass Peter Pan mich endlich besuchen kommt und nach Nimmerland mitnimmt ;-)
Ohja, Nairn wäre auch meine erste Wahl gewesen. So eine tolle Frau!
Noch eine kleine Frage zum Schluss. Worüber würdest du unheimlich gerne mal schreiben und wieso?
Carina: Oh, da gibt es unheimlich viel. Neben der Fantasy probiere ich gern was Neues aus und kann schon verraten, dass demnächst etwas von mir in einem anderen Genre erscheint. Das wird bald bekanntgegeben. In Zukunft würde ich mich auch gerne mal an einen Thriller wagen.
Vielen Dank liebe Carina für dieses richtig schöne und interessante Interview!
Ich drücke dir die Daumen und warte gespannt auf deine nächsten Geschichten.
Alba ist wirklich eine fantastische Welt. Ich liebe den Schreibstil, der so viele Bilder in meinen Kopf gepflanzt und Gefühle in meinem Herzen geweckt hat. Carina Schnell schafft es so wunderbar leicht die Stimmung der Natur und von ganz Alba einzufangen, dass ich am liebsten nie wieder aufgetaucht wäre.
Ob sie euch auch in den Strudel aus Intrigen, Feen und den Kampf gegen das Böse hineinziehen kann? Wenn ihr noch eine kleine Starthilfe und Überzeugung braucht, könnt ihr euch meine Rezension zum ersten Teil anschauen.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 1. Dezember geht es um: Märchen und Märchenadaptionen
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